Lebensraum
Der Buntspecht stellt relativ geringe Ansprüche an seinen Lebensraum. Laub- und Nadelwälder verschiedenster Ausprägung, in Nadelwäldern allerdings in geringeren Dichten. Auch Feldgehölze in der Kulturlandschaft sowie Parks und Gärten. Die Bruthöhlen können in Stämmen, aber auch in starken Ästen zahlreicher Baumarten angelegt werden: Eiche, Kirschbaum, Birke, Buche, Erle und Weide im Laub- und Mischwald, Tanne und Fichte im Nadelwald, in subalpiner Stufe vor allem Lärche.
Anspruch an Fläche
Unter besonders günstigen nahrungsökologischen Bedingungen bis 5 Reviere/10 ha.
Nahrung
Tierische und pflanzliche Nahrung. Sucht holzbewohnende Insekten und deren Larven durch Behacken oder Absuchen von Stämmen und Ästen, Baumstrünken, Dürrständern und Fallholz. Findet seine Nahrung seltener auch am Boden (z.B. Ameisen). Frisst manchmal auch Eier und Jungvögel von Höhlenbrütern. Im Winter sind fettreiche Samen (z.B. von Nadelbäumen) wichtig, im Sommer auch Beeren und weiche Früchte, im Herbst Hasel- und Walnüsse. Früchte und Samen werden in sogenannten Spechtschmieden bearbeitet. "Ringelt" im Frühjahr manchmal Bäume: die Rinde um den Stamm wird in Spiralen angepickt und die aus den Saftbahnen austretenden zuckerhaltigen Tropfen abgeleckt. Profitiert von starken Borkenkäfervermehrungen.
Verhalten
Ausgesprochen wellenartiger Flug. Beide Gechlechter trommeln.
Förderung
- Erhalten von Spechtbäumen
- Stehenlassen von Totholz
Verbreitung in der Schweiz
Häufigste und am weitesten verbreitete Spechtart der Schweiz. Brütet von den Niederungen bis zur Waldgrenze, mit Schwergewicht in Lagen unter 1000 m.
Verbreitung des Buntspechts 2013–2016 © Schweizerische Vogelwarte Sempach
Wichtigste Merkmale: Gefieder vorwiegend schwarz und weiss mit roten Unterschwanzdecken. Männchen im Genick karminrot, adultes Weibchen ohne Rot am Kopf. Bei den Jungvögeln haben beide Geschlechter einen roten Scheitel.
Grösse und Gewicht: 23 cm, 70–90 g
Ähnliche Arten: Mittelspecht: Seltener Eichenwaldspezialist. Weissrückenspecht: Sehr selten und nur in unbewirtschafteten Laub- oder Laubmischwäldern. Kleinspecht: Viel kleiner und Unterschwanzdecken ohne Rot.
Brutort: Selbst gezimmerte Baumhöhlen
Gelege: 1 Gelege à 4–7 Eier
Brutdauer: 11–13 Tage
Nestlingsdauer: 20–24 Tage
Zugverhalten: Standvogel
Bestand in der Schweiz: 70’000-90'000 Paare
Trend: In der Schweiz weit verbreiteter Vogel mit hohen und steigenden Beständen.
Rote Liste Schweiz: Nicht gefährdet
(TR)