Oft wird der Baummarder mit seinem nahen Verwandten, dem Steinmarder, verwechselt. Denn beide Arten kommen in weiten Teilen Europas gemeinsam vor und sind mitunter in den gleichen Lebensräumen anzutreffen. Lange galt der Baummarder als Waldbewohner, der Offenland meidet – im Gegensatz zum Steinmarder, der es sich als Kulturfolger gerne in der Nähe des Menschen gemütlich macht. Letzterer ist zum Beispiel dafür bekannt, Autokabel zu zerbeißen oder Krach auf dem Dachboden zu machen.
Neuere Studien deuten jedoch darauf hin, dass auch der Baummarder weit weniger siedlungsscheu und auf Wälder beschränkt ist, als bisher angenommen. So konnte er sowohl in fragmentierten Wäldern als auch in waldnahen Gärten nachgewiesen werden. Zwar ist das Vorhandensein von Bäumen nach wie vor eine wichtige Lebensraumrequisite für den Baummarder, aber nicht jeder Marder am Straßenrand oder in einer waldnahen Siedlung muss immer ein Steinmarder sein! Genaues Hinschauen lohnt sich also, um die beiden Arten sicher zu unterscheiden.
Die beiden Marder können anhand einiger Merkmale voneinander unterschieden werden
Baum- oder Steinmarder? Weitere Unterscheidungsmerkmale (PDF, 1MB)
Die Nase und die Ohren
- Der Baummarder hat eine dunkle, braune Nase, während die des Steinmarders hell und rosa ist.
- Außerdem sind die Ohren des Baummarders länger und haben einen hellen Rand, die des Steinmarders sind kleiner und liegen weiter außen am Kopf.
Die Fellfarbe
- Das Fell des Baummarders hat ein gleichmäßig wirkendes Braun, während das des Steinmarders eher gräulich ist und eine helle, durchschimmernde Unterwolle aufweist.
Der Fleck auf der Kehle
- Sowohl der Baum- als auch der Steinmarder haben auf ihrer Kehle einen hellen Fleck, der für jedes Tier einzigartig ist. Beim Baummarder ist dieser Kehlfleck meist gelb bis rötlich, beim Steinmarder dagegen meist weiß, oft gegabelt und kann sich bis auf die Vorderbeine erstrecken.