Der Sparmeister: Mit dem Uniforst Partner stellte uns die Firma ATG aus Leonding einen Prototyp mit einer zulässigen Nutzlast von 10 t kombiniert mit dem Uniforst "Forest Crane" zur Verfügung. Produziert werden die Geräte in Estland.

Mit der Stützbeinwinde lässt sich der Anhänger mit kräftigem Kurbeln in die richtige Position bringen und mühelos ankuppeln. Die kurze Gelenkwelle ist gut geschützt unter dem Stehpodest eingelenkt. Aufhängungen für die Versorgung der Anschlussteile beim abgestellten Hänger fehlen. Die mechanisch betätigte Feststellbremse wird über eine mitgelieferte Handkurbel angezogen und gelöst.

Die Lenkdeichselarretierung erfolgt mit einem gewöhnlichen Sicherungsbolzen, der mit etwas Geschick bei der jüngsten Ausführung des Anhängers auch in Alleinarbeit eingepasst werden kann. Die Schutzklappen mit der Lichtanlage sind aus- und einklappbar gestaltet, wobei die Sicherung mit dem hierzu gedachten Bolzen mühsam ist.

25 km/h im Straßenverkehr möglich

Der Anhänger ist mit Feststellbremse und hydraulischen 4-Radbremsen ausgestattet, die über die Bremsanlage des Zugfahrzeuges angesteuert werden können. Der Anhänger erfüllt damit in Verbindung mit entsprechendem Bremsventil am Zugfahrzeug die Bedingungen für den Betrieb mit 25 km/h. Der Bremstest am Prüfstand ergab mit 2,99 m/sec² eine gute Verzögerung für das zulässige Gesamtgewicht von 12 000 kg.

Die für den Straßenverkehr vorgeschriebene Beleuchtung samt Rückstrahler ist in der Basisausstattung ebenso enthalten wie die mindestens erforderliche Sicherheitsausstattung. Die vorgeschriebenen Warnhinweise am Kran und ein Unterlegkeil haben beim Testgerät jedoch gefehlt. Das Fahrverhalten des Anhängers im leeren wie im beladenen Zustand war bei 25 bis 40 km/h (im Testgelände) ausreichend ruhig und spurtreu.

Der Pendelweg der Bogieachsen ist mit 335 mm überzeugend und erleichtert das Überfahren von Stöcken und ähnlichen Hindernissen. An der Unterseite des Anhängers sind keine empfindlichen Teile zu finden. Die Zuleitungen zu den Bremszylindern, Kabel und Schläuche sind relativ gut geschützt verlegt. Mit 61 cm Bodenfreiheit ist also ausreichend Vorsorge für das gefahrlose Überfahren von Stöcken und aufstehenden Ästen getroffen worden.

Die Hindernisse auf der "Buckelpiste" machten dem "Partner" keine Probleme. Der hochgezogene Kranführerstand lässt bei der Durchquerung von tiefen Mulden oder Furten nur wenig Spielraum zur Heckscheibe des Zugfahrzeuges. Die Lenkdeichsel ermöglicht einen Lenkeinschlag an der Achse von 12° und damit die Einfahrt in die simulierte Rückegasse beim Test mit ein wenig Geschick mit einmaligem Reversieren. Die hochgeklappte Standplattform ist dabei aber im Weg und hat beim Test den Kotflügel des Traktors leicht beschädigt.

Der Kran wird bei vollem Lenkeinschlag um 60 cm seitlich aus der Gespannachse bewegt. Dies ermöglicht eine Erweiterung der seitlichen Reichweite – allerdings mit dem Risiko des Kippens durch die Schwerpunktverlagerung. In Rückwärtsfahrt meistert der Hänger dank großer Bodenfreiheit von 610 mm und relativ kurzem Abstand der Achse zum Heck ohne Ladeflächenverlängerung Böschungen mit einem Verhältnis von 1:1,5 (67 %). Wie alle Anhänger ohne Antrieb (Antrieb als Extra erhältlich!) ist auch dieser grundsätzlich für flacheres Gelände gedacht.

Die Sicht durch das Stirngitter und vorbei an den Kranteilen auf Räder und den Gefährdungsbereich hinter dem Anhänger genügt, um Unfälle und Baumschäden bei der Rückwärtsfahrt zu vermeiden.

Guter Überblick vom Kran

Der Aufstieg zum Arbeitsplatz auf der Deichsel ist brauchbar, wenn auch nicht sehr stabil gelöst. Von der Standplattform hat man einen guten Überblick über das Geschehen. Die Standfläche entspricht den Vorschriften. Die Handhabung der klappbaren Absturzsicherung, die als Rückenstütze ungeeignet ist, ist mühsam. Die Schläuche in der Nähe des Bedienerstandes sind teilweise mit Spiralschläuchen zusammengefasst. Die Gefährdung des Bedieners durch austretende Flüssigkeit ist dadurch aber nicht ausreichend unterbunden. Die Pflege und Wartungsstandplätze sind teilweise mit Sandpapierauflagen trittsicher gestaltet. Trotz breiter Kranabstützung mit den Flop-Down-Stützbeinen verwindet sich der Rahmen bei der Kranarbeit relativ stark.

Der aufgebaute "Forest Crane" ist in der getesteten Variante mit 2-Hebel-Eurosteuerung ausgestattet. Dieser leistet erstaunlich gute Arbeit. Die Funktionen sind gut mischbar und zumindest zwei gleichzeitig ausführbar. Nur die Absenkung des Hauptarmes ist durch die etwas ungeschickte Geometrie nicht ausreichend möglich. Der Kran leistet aber solide Hubarbeit.

Neben dem Anhänger hob er beim Test 1 715 kg und bei maximaler Reichweite von 6,65 m noch 490 kg. Das Drehmoment des 4-Zylinder-Schwenkwerkes erfüllt mit 11,1 kNm die Erwartungen in diesem Kransegment. Der Teleskopausschub erreicht eine Länge von 1,4 m und eine horizontale Zuzugskraft von 1 330 kg. Die Führung und Einlenkung der Hydraulikleitungen und -schläuche des Kranes ist teilweise gut, teilweise aber trotz einiger Nachjustierungen im Verlaufe des Tests nicht ganz optimal gelöst.

Mit einem Eigengewicht von 3 350 kg und einem zulässigen Gesamtgewicht von 12.000 kg verbleibt für die Beladung eine Nutzlast von 8 650 kg – das 2,6-fache des Eigengewichtes. Das Fassungsvermögen des im Laufe des Tests nachgebesserten Rungenkorbes mit minimal höherer Stirnwand beträgt immerhin 8,84 fm und ist bei Beladung mit frischem Buchenrundholz (1 200 kg/fm) ausreichend (7,2 fm). Bei frischem Fichtenblochholz (800 kg pro fm) sollten aber 10,8 fm geladen werden können, um die nach entsprechenden Adaptierungen des Rahmens tatsächlich erreichte technische Tragfähigkeit des Anhängers zu 100 % nutzen zu können.

Zusätzliche Rungenstöcke für Brennholztransport

Für die drehbaren Rungen sind vier Paar fixe Rungenstöcke vorgesehen. Auf der Rahmenverlängerung ist ein weiteres Paar serienmäßig angebracht. Für den Brennholztransport sind zusätzliche Rungenstöcke am Ende des Rahmens gegen Aufpreis erhältlich.

Der Schwerpunkt des Anhängers liegt im beladenen Zustand trotz der großen Bodenfreiheit im Bezug auf die Seitenstabilität noch günstig. Bei hauptsächlichem Einsatz im Nadelholz bzw. Fichte sollte das Ladevolumen durch entsprechende Rungenverlängerungen und Stirnwandaufsatz erweitert werden. Die kostenoptimierte Materialauswahl und Verarbeitung können eine etwas höhere Reparaturanfälligkeit ergeben. Trotz eventuell verkürzter Lebensdauer der sparsamen Konstruktion erscheint durch den extrem günstigen Preis ein wirtschaftlich erfolgreicher Einsatz möglich.

Der Anhänger kostet in Serienausstattung inklusive hydraulischer 4-Rad-Bremse, Feststellbremse, Beleuchtung, Lenkdeichsel, Kran, Eigenölversorgung, 400/60-15,5 Forstbereifung und Stehpodest 18.325 € (exkl. MwSt); Aufpreis für 500-er Bereifung am Testgerät 990 €.

Fazit

Der Partner von ATG ist ein äußerst preisgünstiger Anhänger mit gutem Kran. Die Ausführung des getesteten Prototyps ließ in einigen Punkten zu wünschen übrig. Laut ATG fließen die Verbesserungsvorschläge aus dem Test in die Serienfertigung ein.