Lebensraum
Reich strukturierte Landschaften mit Horstmöglichkeiten im Randbereich von Laub-, Misch- und Nadelwäldern, Feldgehölzen und Auenwäldern mit alten Baumbeständen. Nahrungssuche vorwiegend in offenem Gelände, z.B. in Wiesen und Weiden, an Waldrändern, aber auch in Waldlichtungen und Kahlschlägen. Schätzt warme, sonnenexponierte Hänge mit nicht zu intensiv genutzten Weiden und Wiesen mit Wespen und Hummelnestern.
Anspruch an Fläche
Regional unterschiedlich. Reviere von 15–35 km2 für ein Brutpaar. Territorien können sich überlappen. Beuteflüge bis 3,5 km, ausnahmsweise bis 6 km vom Horst entfernt.
Nahrung
Ist auf Larven, Puppen und ausgewachsene Tiere (Imagos) von Wespen spezialisiert, frisst seltener auch Hummeln. Daneben andere Insekten, Würmer, Amphibien (z.B. Frösche), Reptilien (vor allem Eidechsen), Jungvögel, ausnahmsweise auch Kleinsäuger. Die Nahrung wird in niedrigem Suchflug, durch Abschreiten kurzrasiger Wiesen und Weiden oder durch Ansitz auf Warten gesucht. Wespen- und Hummelnester werden mit den Fängen aus der Erde gescharrt.
Gefährdung
- Verlust geeigneter Nahrungsbiotope durch Nutzungsaufgabe von Wiesen und Weiden in Waldnähe mit anschliessender Vergandung, durch Begradigung von Waldrändern (Aufforstungen) sowie durch Überbauungen
- Verdichtung der Waldbestände
- Lebensraumzerstörung durch Eingriffe in Altholzbestände und zu kurze Umtriebszeiten
- Störungen
Förderung
- Erhalten grösserer Altholzbestände, Erhöhung der Umtriebszeit, insbesondere von Buche und Eiche (Horstbäume)
- Anlegen von offenen Flächen in Beständen in gut besonnten Lagen
Verbreitung in der Schweiz
Im Jura, im Mittelland, in den Nordalpen und in der Südschweiz locker verbreitet. Dringt entlang der Täler tief in die Alpen vor. Brütet schwerpunktmässig unterhalb 1200 m.
Verbreitung des Wespenbussards 2013–2016 © Schweizerische Vogelwarte Sempach
Wichtigste Merkmale: Gefieder variabel. Oberseite meist bräunlich, Unterseite oft hell und häufig stark gebändert. Im Flugbild dem Mäusebussard sehr ähnlich, aber Hals schlanker. Kleiner vorgestreckter Kopf. Schwanz länger als bei Mäusebussard und meist schmaler, mit deutlicher dunkler Endbinde und in grossem Abstand zwei weiteren schmaleren, dunklen Binden.
Grösse und Gewicht: 52-60 cm, 600 – 1100 g
Ähnliche Arten: Mäusebussard: Sehr ähnlich (siehe oben). Habicht: Adulte Tiere auf Unterseite auffällig quergebändert. Sperber: Kleiner, Unterseite ebenfalls gebändert, beim Männchen rötlich.
Brutort: Hohe Bäume, oft auf alten Krähen- oder Mäusebussardnestern.
Gelege: 1 Gelege à 2 Eier
Brutdauer: 30–35 Tage
Nestlingsdauer: 40–44 Tage
Zugverhalten: Langstreckenzieher; Tagzieher
Bestand in der Schweiz: 500-1'000 Paare
Trend: Seit 1993–1996 ergibt sich keine grundlegende Veränderung des Brutgebiets. Es bestehen jedoch relativ grosse Unsicherheiten aufgrund von unterschiedlichen Beobachtungstätigkeiten über die Jahre.
Rote Liste Schweiz: Verletzlich VU
(TR)