Lebensraum
Meist Fichtenwälder (in tieferen Lagen auch mit Beimischung von Tanne und Buche), daneben auch Bergföhren- sowie Lärchen-Arvenwälder. Die Waldstruktur scheint wichtiger zu sein als die Baumartenzusammensetzung. Bevorzugt vielfältig gegliederte, lockere Altholzbestände. Liebt strukturierte, von offenen Stellen wie Weiden und Mooren durchsetzte Wälder. Die Bestände müssen im Winter genügend Kleinvögel beherbergen, insbesondere wenn eine Schneedecke die Jagd auf Kleinsäuger erschwert oder verunmöglicht. Einförmige Wälder werden gemieden. Sucht als Tageseinstand gerne deckungsreiche dichte Bestände in der Nachbarschaft von lichtem Altholz (Höhlenbäume und Singwarten) und kleinen freien Flächen (Jagd) auf. Im schweizerischen Verbreitungsgebiet kommen geeignete Lebensräume nur selten grossflächig vor.
Anspruch an Fläche
maximal 4 Paare auf 3,8 km2
Nahrung
Hauptsächlich Vögel bis Drosselgrösse und Kleinsäuger (Mäuse)
Verhalten
Dämmerungs- und tagaktiv. Sitzt oft exponiert auf dem Wipfel eines einzeln stehenden Bäumchens. Legt vor allem im Winter und zur Brutzeit Nahrungsvorräte an, die er im Sommer in Astgabeln und buschigen Zweigen, im Winter in Baumhöhlen deponiert.
Gefährdung
- Verlust von Jagdgebieten durch Einwachsen offener Flächen
Förderung
- Erhalten von Waldlichtungen und Mooren
- Nachhaltige Sicherung und Schutz von Altholzbeständen und -inseln
- Erhalten von Höhlenbäumen
Verbreitung in der Schweiz
Subalpine Nadelwälder der Voralpen, Alpen und des südwestlichen Juras. Vorkommen oberhalb 1000 m bis zur Waldgrenze mit Verbreitungsschwerpunkt zwischen 1200–1800 m. Fehlt im Nordjura und im Mittelland.
Verbreitung des Sperlingskauzes 2013–2016 © Schweizerische Vogelwarte Sempach
Wichtigste Merkmale: Kleinste Eulenart in der Schweiz, starengross. Rötlichbraun bis stumpf schokoladenbraun. Kurzer weisser Überaugenstreif. Brust und Bauch rahmweiss mit schmalen, dunklen Flecken, die sich beim ruhenden Vogel zu Streifen formieren.
Grösse und Gewicht: 15–19 cm, 60–80 g
Ähnliche Arten: Steinkauz: In tieferen Lagen bis 600 m. Bewohner der offenen (Kultur-)Landschaften. Ebenfalls teilweise tagaktiv. Raufusskauz: Verbreitungsgebiet und Lebensraum ähnlich. Kopf grösser. Auffälliger Schleier, satt braunes Körpergefieder und längerer Schwanz.
Brutort: Baumhöhlen (oft Spechthöhlen)
Gelege: 1 Gelege à 4–7 Eier
Brutdauer: 28–30 Tage
Nestlingsdauer: 27–34 Tage
Zugverhalten: Standvogel
Bestand in der Schweiz: 800-2'000 Paare
Trend: Bestände stabil, aber mit grossen Schwankungen.
Rote Liste Schweiz: nicht gefährdet
(TR)