Die Hilfstafeln zur Bewertung von Verbiss- und Fegeschäden beruhen auf einem Modell, das den mit der aktuellen Schädigungssituation verbundenen wirtschaftlichen Schaden in Form von Bestandeskostenwertdifferenzen bemisst.
Durch den Einfluss von Verbiss- und Fegeschäden wird die Leistungsfähigkeit des Waldes zur Holzproduktion beeinträchtigt: nicht nur durch Zuwachsverluste, sondern auch durch eine Beeinträchtigung der Holzqualität. Beide Faktoren werden im vorliegenden Bewertungsmodell berücksichtigt.
Vielfach entscheidender sind der Totalausfall durch Keimlingsverbiss oder die Entmischung durch selektiven Verbiss bzw. durch die Minderung der Konkurrenzkraft von Mischbaumarten. Diese Einwirkungen verhindern örtlich die Realisierung einer ökologisch sinnvollen waldbaulichen Planung. In diesen Fällen ist, ebenso wie auf sensiblen Spezialstandorten, der Sachverständige besonders gefordert.
Die Einführung einer gemeinsamen Währung in weiten Teilen der EU machte die Umrechnung der Entschädigungsbeträge auf Euro notwendig. Diese Gelegenheit wurde auch genutzt, den Tabellenteil durch die Beschränkung auf drei Standortsgüteklassen und das Zusammenfassen der Schädigungsgrade "mittel" und "stark" zu straffen und dadurch die Anwendung weiter zu vereinfachen.
Die Reduktion von fünf auf drei Standortsgüteklassen war bereits in der 1. Auflage angedacht gewesen. Die Anschätzung der Standortsgüteklasse wird durch die Erweiterung auf "anderes Nadelholz" und die Buche erleichtert, zusätzlich wird ein Verfahren zur Abschätzung in jüngeren Fichtenbeständen beschrieben.
Die Zusammenfassung der Schädigungsgrade "mittel" und "stark" entspricht dem Wunsch der Sachverständigen nach einer Vereinfachung der Erhebungsarbeiten. Zudem wurde eine geringfügige Überarbeitung des Textteils und eine Erweiterung des Bildmaterials vorgenommen. Es sind nun alle Schädigungsgrade sowohl für Nadelholz als auch für monopodial bzw. sympodial verzweigtes Laubholz mit typischen Bildbeispielen belegt.