Der Waldverband Österreich und die Landwirtschaftskammer Österreich haben alle temporären Nasslagerplätze erhoben. Nicht erfasst wurden von der Holz verarbeitenden Industrie eingerichtete permanente Lager, für die andere Voraussetzungen gelten.
Für Forstbetriebe und forstliche Vermarktungsorganisationen wie zum Beispiel die Waldverbände ist die Vermarktung des Holzes während eines Überangebotes etwa nach einem Windwurf eine große Herausforderung. Meist übersteigt die im Zuge der Kalamität angefallene Holzmenge die Aufnahmekapazitäten der Holz verarbeitenden Industrie.
Die Erhaltung einer guten Holzqualität ist daher gerade in einer Phase eines Überangebots an Windwurf bedingten, minderen Qualitäten bedeutsam. Eine zwischenzeitliche Konservierung des Holzes ist sowohl aus marktpolitischer als auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht anzustreben. Ein geeignetes Steuerungsinstrument bietet die Nasslagerung.
Konzept der Nasslagerung
Dieses Prinzip basiert auf der dauerhaften Erhaltung einer hohen Holzfeuchte. Durch künstliche Beregnung wird die Holzfeuchte möglichst rasch auf über 120% angehoben und kontinuierlich auf diesem Niveau gehalten. Das mit Wasser gefüllte Porensystem der eingelagerten Hölzer verhindert das Eindringen von Sauerstoff. Pilzen und Insekten wird somit die Lebensgrundlage entzogen. Diese Methode erlaubt bei sachgerechter Durchführung die Lagerung und Konservierung von großen Holzmengen über mehrere Jahre. Mittlerweile sind auch mobile Kreislauf-Nasslagersysteme in Erprobung.
In einer Übersichtwurden aller Nasslagerplätze in Österreich, die den Autoren bis Ende November 2012 bekannt gegeben wurden, zusammengefasst. Diese werden in Form von Bundesländerlisten und nach Betreiber alphabetisch sortiert wiedergegeben. Die beschriebenen Nasslagerplätze waren bereits bzw. sind in Betrieb oder befinden sich im Stadium der Planung bzw. der behördlichen Bewilligung, und sollten demnach im Bedarfsfall sehr rasch aktiviert werden können.
Im Sinne eines "lebenden Dokuments" sollte das vorliegende Handbuch laufend um neu eingerichtete temporäre Nasslagerplätze ergänzt und um neue Erkenntnisse, die sich aus dem Betrieb der Nasslager ergeben, erweitert werden.