Allgemeine Hinweise
- Keine Alleinarbeit
- Kein motormanuelles Abstocken im Verhau ohne den Zugriff auf eine Maschine
- Keine Arbeiten im Akkord in der Sturmholzaufarbeitung! Wo nicht schon bereits auf Akkord tariflich verzichtet wird: Auf Zeitlohn ausweichen!
- Bei der Auswahl der Maschine immer die größtmögliche/ leistungsstärkste Alternative bzw. diejenige mit der besten Anpassung an das Aufarbeitungsverfahren wählen. Ein einfacher Seilschlepper ist keine sichere Alternative für die Arbeit im Verhau und sollte nur im äußersten Notfall eingesetzt werden.
- Verfahren, bei denen keine Maschinenunterstützung im Verhau vorgesehen ist, sind auszuschließen (s.o.). Auch bei der Aufarbeitung von Einzelwürfen sollte Maschinenunterstützung in jedem Fall vorhanden sein.
- In der Sturmholzfläche sollten nur die nötigsten Arbeiten durchgeführt werden. Am Sichersten ist eine Aufarbeitung außerhalb der Sturmholzfläche.
- Es hat sich gezeigt, dass die wenigsten Reibungsverluste entstehen, wenn der Arbeitsablauf / die Arbeitskette komplett im voraus geplant wird (Aufarbeitung, Lagerung, evtl. Transport).
- Die vorgestellten Verfahren zeigen die gängigsten Methoden der Sturmholzaufarbeitung. Prinzipiell sind auch weitere Verfahren denkbar, die sich vor allem auf die Kombinationsmöglichkeiten zwischen motormanuellem und teilmechanisiertem Entasten/ Einschneiden beziehen.
Kurzholz oder Langholz?
- Prinzipiell kann auch bei Sturmholz sowohl Kurz- als auch Langholz ausgehalten werden, solange die Sortimente vermarktbar sind. Ist die umgehende Vermarktung ungewiss oder steht von vorneherein fest, dass das Holz in Nasslagern konserviert wird, ist einen lange Aushaltung zu empfehlen (siehe auch Artikel zu Nasslagern).
Wichtig: Sowohl die Wurfrichtung des Sturmholzes im Verhältnis zur den Erschließungslinien als auch die Situation der Verjüngung spielt eine Rolle bei der Entscheidung für oder gegen Kurz- oder Langholz. - Die Aufarbeitungsgrenze/-Zopf richtet sich nach Jahreszeit und Käfergefahr sowie nach den absatzfähigen Sortimenten.
- Flächenräumung? Flächige Beseitigung von Schlagabraum ist grundsätzlich nicht erforderlich und auch hinsichtlich der Befahrung nicht wünschenswert.
Übersicht zur Bestimmung der Arbeitsverfahren
1 Gilt für Raupenharverster, 2 bei Einsatz von Raupenharvestern
NG: Hangneigung, G: geeignet, A: Abstocken, E: Entasten, L: Lagern, RD: Rückedistanz, 0: bedingt geeignet, R: Rücken, S: Einschneiden, Z: Entzerren
Arbeitsverfahren im überwiegend ebenem Gelände bis 30% Neigung (Verfahren 1 bis 4)
Zur Aufarbeitung auf ebenem Gelände sind leistungsstarke Radharverster notwendig.
Die Aufarbeitung erfolgt in aller Regel hochmechanisiert. Dies bedeutet, dass im Laub- wie im Nadelholz starke Harvester zum Einsatz kommen. Besonders geeignet sind hierfür Raupenharvester, die im Gegensatz zu den Radharvestern in der Regel über die notwendigen Leistungsreserven verfügen. Bei den Radharvestern erbringen nur die stärkeren Leistungsklassen zufriedenstellende Ergebnisse. Aufgrund der hohen Unfallträchtigkeit soll das Abstocken der Bäume – sofern von der betsehenden Erschließung aus möglich der Harvester durchführen.
Muss das Abstocken trotzdem motormanuell erfolgen, so hat sich für das Entzerren der Bäume in der Praxis der Raupenbagger durchgesetzt. Er erfüllt in hohem Maße die Anforderungen der Arbeitssicherheit.
Der Einsatz des Seilschleppers zum Entzerren im Verhau ist weniger empfehlenswert.
Für Baden-Württemberg gilt: Für die Einhaltung der Rückegassenabstände von 40 m sind kombinierte Verfahren geeignet (Verfahren 2).
Für Rheinland-Pfalz gilt: In Rheinland-Pfalz gelten im Gegensatz zu Baden-Württemberg 20m-Rückegassenabstände als Standard.
Die Arbeitsverfahren in überwiegend ebenem Gelände bis 30% Neigung im Überblick (PDF-Datei, 300 KB) (aktuelle Änderungen beachten)
Arbeitsverfahren in Hanglagen zwischen 30 und 50 % Neigung (Verfahren 5 bis 7)
Raupenharvester mit tiltbarem Oberwagen.
Die Aufarbeitung erfolgt überwiegend durch Arbeitsverfahren mit geringerem Mechanisierungsgrad. Die geeignete Raupenharvestertechnologie steht in sehr bescheidenem Umfang zur Verfügung, so dass nur im Einzelfall darauf zurückgegriffen werden kann.
Das Abstocken erfolgt überwiegend motormanuell. Das Entzerren wird mittels Seilschlepper durchgeführt. Die Aufarbeitung erfolgt über einen Prozessor oder geschieht auf geeigneten Plätzen motormanuell. Im Verhau sollte nicht entastet werden, es sei denn der Holzanfall ist gering.
Die Arbeitsverfahren in Hanglagen zwischen 30 und 50% Neigung im Überblick (PDF-Datei, 225 KB) (aktuelle Änderungen beachten)
Arbeitsverfahren in Steillagen über 50 % Neigung oder sonstigen besonderen Einsatzbedingungen (Verfahren 8 bis 11)
Einsatz eines Seilkranes in steilen Lagen.
Das Abstocken erfolgt in der Regel motormanuell. Entzerren und Rücken wird grundsätzlich durch den Seilkran durchgeführt. Die Aufarbeitung findet auf Aufarbeitungsplätzen mittels Prozessor oder motormanuell statt. Die Lagerkapazitäten stellen zumeist ein großes Problem dar. Sofortige Abfuhr schafft Abhilfe.
Die Arbeitsverfahren in Steillagen über 50% Neigung im Überblick (PDF-Datei, 272 KB) (aktuelle Änderungen beachten)
Alle 3 Merkblätter zur Aufarbeitung von Sturmholz können zusammen (PDF, 871 KB) heruntergeladen werden. (Aktuelle Änderungen beachten)
Ratgeber Forstliches Krisenmanagement
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