Die Tiger-Seilwinde des oberösterreichischen Herstellers Hauselberger wurde im Rahmen eines Vergleichstests geprüft (Informationen zur Prüfmethode, Tipps für den Kauf).

Bewertungstabelle für Seilwinde Tiger DSU/WH60E
PlusSeilwickelqualität
Hydraulisch verstellbare Seileinlaufrolle
Getriebewinde
Geringer Abstand zum Traktor
Werkzeughalterung
Fixe Anhängevorrichtung
Druckspeicher
Hydraulikmanometer
Plus/minusKettenaufhängehaken
Anbau mit fixem Oberlenker
Minus"Beule" am Rückeschild

Konstruktion und praktische Erkenntnisse

Mit dem Einsatz eines Tellerradgetriebes wird eine langlebige, stark belastbare und wartungsarme Kraftübertragung erreicht. Das ist auch die Voraussetzung dafür, dass sich die Seiltrommel quer zur Fahrtrichtung positionieren lässt. Mit dieser Trommelanordnung und dem ausgeklügelten Konzept des Seileinlaufes und der Seilwickelhilfe wird eine gute Seilwicklung erreicht. Das Zugseil wird über die hydraulisch verstellbare Seileinlaufrolle und einen Schwenkkopf zur Seiltrommel geführt. Das Entscheidende dabei ist, dass der Schwenkkopf nicht lastseitig, sondern trommelseitig beweglich ist. Durch diese Konstruktion wird trotz kleinstem Verhältnis des Umlenkrollenabstandes zur Trommelbreite aller Winden von unter 1 : 4,5 eine ausgezeichnete Spulqualität erreicht.

Eine Seildruckwalze presst das Seil auf die Trommel und unterstützt zusätzlich das Wickelverhalten positiv. Die Winde hat durch ihre niedrige Bauform und die hydraulisch verstellbare Seileinlaufrolle eine maximale Seileinlaufhöhe von nur 109 cm.

Die Bremse der Seiltrommel ist mit einem hydraulischen Federspeicher ausgestattet und die Kupplungsdruckplatte wird von einem Ringzylinder angepresst. Die Winde hat eine eigene Ölversorgung. Die Zapfwelle treibt die Ölpumpe über einen Kettenantrieb an.

Durch die freie Zugänglichkeit der Seiltrommel kann das Seilende einfach montiert werden. Lastseitig muss sich zwischen der Seileinlaufrolle und dem ersten Seilgleiter eine Stahlscheibe befinden, um die Einlaufrolle vor Beschädigung zu schützen.
Die angebaute Winde sitzt mit 27 cm oder 36 cm Abstand von Unterlenkauge zu Schildunterkante nahe am Traktor und bringt damit das Gewicht weit nach vorne. Der konstruktive Kompromiss einer Beule im Schild wirkt sich negativ beim Poltern, vor allem von Sortimenten, aus. Das doppelt gewinkelte Rückeschild vereint ein gutes Abstützverhalten mit einer günstigen Abwinkelung zum Anheben von Stämmen beim Poltern.

Die Bedienungsanleitung entspricht nicht dem übrigen Niveau der Maschine. Nur wenige Echtbilder unterstützen die Einstellungs- und Schmieranleitungen. Inhaltlich wird neben Montage, Einstellungen, Bedienung und anderem nur kurz auf Arbeits- und Sicherheitstipps eingegangen.

Im Wartungsteil wird neben den Wassergefährdungsklassen ein Auszug aus dem Sicherheitsdatenblatt der verwendeten Öle der Seilwinde dargebracht. Das wöchentliche Wartungsintervall betrifft die Schwenkelemente am Wickelturm, die Oberlenkergabel und die Seilrollen. Hydraulik- und Kettengetriebeöl sind jährlich, das Tellerradgetriebeöl alle drei Jahre zu wechseln. Die Ersatzteilliste ist gut gegliedert. Die Qualität der Abbildungen und der schematischen Darstellungen ist allerdings schlecht. Elektroschaltpläne und Hydraulikschema vervollständigen das Betriebsbuch.

Dauerbelastungstest

Wie es der Name schon sagt, ist sie die absolute Tigerin im Testfeld. An
der Tiger-Winde von Hauselberger brauchte während des fünfstündigen Belastungstests nichts gemacht werden. Alle Bauteile arbeiteten unter der vorgegebenen Belastung einwandfrei. Auf Grund der guten Wickelqualität kam es bei dieser Winde auch zum geringsten Seilverschleiß.