Die Praxisseminare und Exkursionen, die im Rahmen des Projektes "Wald nützen – Klima schützen" vom Bundesforschungstrum für Wald (BFW) in Ottenstein (Niederösterreich) angeboten werden, haben bis jetzt sehr großes Interesse hervorgerufen. Die eintägigen Veranstaltungen setzen sich aus einem theoretischen Teil mit Vorträgen im Schloss Waldreichs und einem praktischen Teil mit Exkursion auf Dauerversuchsflächen sowie praktischen Auszeigeübungen im Revier der Windhag Stipendienstiftung zusammen.

Außerdem erhalten die Teilnehmer eine umfangreiche Seminarmappe mit den Vortragsunterlagen sowie Exkursionsführern. Die Vorträge werden von den Fachexperten Thomas Ledermann und Günter Rössler (beide Institut für Waldwachstum und Waldbau) geleitet, sind aber so aufgebaut, dass für die Teilnehmer kein fundiertes forstliches Fachwissen erforderlich ist.

Waldwissen für alle

Im Seminar werden die wesentlichen Grundlagen einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung vermittelt. Nach einer Einführung in die "Welt der forstlichen Grundbegriffe" lernen die Teilnehmer die physiologischen Abläufe und die verschiedenen Einflussfaktoren kennen, die das Wachstum unserer Wälder bestimmen.

Sie erhalten zudem Informationen über die verschiedenen Baumarten sowie über Begründung, Pflege und Nutzung von Waldbeständen. Auf ökonomische Aspekte wird dabei ebenso eingegangen wie auf den Zusammenhang zwischen Waldnutzung und Klimaschutz. Bei den praktischen Übungen auf den Schulungsflächen können die Interessenten das Wissen verfestigen.

Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer haben es in der Hand, ihre Wälder auf die Herausforderung der Klimaveränderung vorzubereiten. Ein nachhaltig genutzter und gepflegter Wald ist wesentlich vitaler und stabiler und kann seine Aufgaben als Kohlenstoffspeicher und Rohstofflieferant besser erfüllen.

Anschauungsobjekte für eine aktive Waldbewirtschaftung

Der Wald und seine Bewirtschaftung sind nicht zuletzt durch die aktuellen Veränderungen des Klimas einem ständigen Wandel unterzogen. Je mehr man über Bäume und ihre Reaktionen auf Umweltänderungen weiß, desto besser kann man darauf reagieren. Dauerversuchsflächen sind eine bewährte Methode, auf experimentellem Wege die Auswirkungen von Umweltveränderungen auf das Baumwachstum zu untersuchen; sie sind sozusagen das "Labor" der Forstwissenschaftler. Diese speziell ausgewählten Waldflächen erweitern das Wissen über den Wald und helfen mit, eine nachhaltige Waldentwicklung zu sichern.

Das BFW betreut derzeit rund 70 Dauerversuche in ganz Österreich, einige davon befinden sich am Kursort in Ottenstein in Niederösterreich. Auf diesen Versuchsflächen wird seit mehr als 40 Jahren untersucht, wie sich Waldpflegemaßnahmen auf Wachstum, Stabilität, Vitalität und Holzqualität auswirken. Das BFW gibt dieses Wissen in den Praxisseminaren an alle Interessierten weiter, die die Vorteile einer aktiven Waldbewirtschaftung kennen lernen möchten.

Lehrinhalte

  • Einführung in die Waldwachstumskunde
  • Grundlagen der Waldbewirtschaftung
  • Waldnutzung und Klimaschutz
  • Ergebnisse von Dauerversuchen als Grundlage für Durchforstungen
  • Praktische Auszeige auf Übungsflächen