Zielsetzungen und Aufgaben der AG Luchs
Viele Initiativen, ein gemeinsames Ziel: das dauerhafte und akzeptierte Vorkommen des Luchses in Baden-Württemberg. Um dies zu erreichen, müssen bestehende Interessenkonflikte überwunden und die gesellschaftliche Akzeptanz des Luchses verbessert werden. Gleichzeitig sollen die Methoden und Ergebnisse des Luchs-Monitorings vereinheitlicht und somit transparenter werden.
Bestandsentwicklung und Ernährung des Luchses
Seit 200 Jahren gilt der Luchs in nahezu ganz Mitteleuropa als ausgerottet. Seit 1970 werden Wiederansiedlungsversuche in Mitteleuropa (u.a. in der Schweiz) sowie in Slowenien erfolgreich durchgeführt. Seit 1988 existieren Hinweise auf die Anwesenheit im Schwarzwald, die seit 1998 als gesichert gelten.
Der Luchs ernährt sich hauptsächlich von Rehen und Gämsen, daneben von anderen im Lebensraum vorkommenden Tierarten, z.B. Rotwildkälbern, Feldhasen, jungen Wildschweinen, Füchsen, Dachsen, Mardern, sonstigen Kleintieren und Vögeln. Der Luchs ist Überraschungs- und Einzeljäger. Ein Tier frisst am Tag im Schnitt etwa 1-2,5 Kilogramm Fleisch. In einem vom Luchs besiedelten Gebiet werden somit jährlich 0,6 bis 1,2 Rehe pro 100 ha Fläche gerissen. Ein zahlreiches Vorkommen von Beutetieren gilt als besonders günstige Lebensraumeigenschaft für den Luchs.
Luchs-Monitoring
Das Monitoring von seltenen Wildtierarten liefert wichtige artspezifische Informationen über die Verbreitung, Dichte, Bestandesentwicklung oder auch Wiederbesiedlung ausgewählter Tierarten. Monitoringdaten sind unabdingbare Grundlagen für die Erarbeitung und die gesellschaftliche Akzeptanz von langfristigen Management- und Schutzkonzepten. Aus diesem Grund werden seit 1995 auch für den Schwarzwald Luchs-Meldungen erfasst.
In den ersten Jahren wurde das Monitoring von der Luchsinitiative angestoßen und dann von der Stiftung Europäisches Naturerbe (Euronatur) in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg weiterentwickelt. Für die Kontrolle von Luchs-Hinweisen und die zentrale Zusammenführung von Luchs-Nachweisen ist seit dem Jahr 2004 die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) zuständig.