Lebensraum

Gebüsche (oft uferbegleitend), Auenwälder, Feldgehölze und Laub- und Mischwälder mit gut ausgebildeter Strauchschicht. Auch in baumfreien Hecken. Bevorzugt sommerwarme Gebiete mit wenigen Niederschlagstagen. Entscheidend für eine Ansiedlung sind eine dichte Strauchschicht mit einer Falllaubdecke als Nahrungsraum sowie für Neststandort und Jungenaufzucht ausreichende Deckung durch krautige oder am Boden rankende Pflanzen.

Anspruch an Fläche

in optimalen Habitaten bis 240 Reviere auf 18 km2

Nahrung

Insekten, Spinnen, Regenwürmer, im Herbst auch Beeren

Verhalten

Intensiver Morgen- und Abendgesang. Nachtgesang hauptsächlich von unverpaarten Männchen. Nicht scheu, aber sehr auf Deckung achtend. Eher zu hören als zu sehen.

Gefährdung

Lebensraumverlust: Entfernen von Ufergehölzen an Gewässern, Abholzen von Hecken, Ausdehnung der Rebflächen in Hanglagen.

Förderung

Die Nachtigall ist eine jener Arten, deren Ansprüche mit dem naturnahen Waldbau allein nicht genügend gedeckt werden können. Als notwendige Ergänzung zu den übrigen Naturschutzinstrumenten ist die Nachtigall auf ein Artenförderungsprogramm angewiesen.

  • Schutz der Auenwälder
  • Schaffen von Auenwäldern im Rahmen von Gewässer-Renaturierungen
  • Erhalten und Fördern gut strukturierter, unterholzreicher Laub- und Mischwälder
  • Fördern von Gebüschzonen an Feuchtstellen und entlang von Gewässern

Verbreitung in der Schweiz

Schwerpunktmässig im Mittelland, im Wallis, im Genferseegebiet und in den tieferen Lagen des Tessins. Besiedelt vor allem die tieferen Regionen, meist unterhalb 600 m. Im Wallis infolge des günstigen Klimas bis auf 1000 m.

Wichtigste Merkmale: Braunes Gefieder mit heller Unterseite und rotbraunem Schwanz. Kehle weisslich. Beide Geschlechter gleich. Laut vorgetragener, melodischer und abwechslungs- reicher Gesang. Singt während des Tages und in der Nacht.

Grösse und Gewicht: 16 cm, 18–27 g

Ähnliche Arten: Verschiedene, ähnlich unauffällig gefärbte Arten der Gebüschzone (Grasmücken, Laubsänger).

Brutort: Krautschicht

Gelege: 1 Gelege à 4–5 Eier

Brutdauer: 14 Tage

Nestlingsdauer: 13–14 Tage

Zugverhalten: Langstreckenzieher; Nachtzieher

Bestand in der Schweiz: 1’700–2'200 Paare

Trend: Der gesamtschweizerische Bestand stieg um rund 40 % an. Die ist auf Zunahmen in der Region zwischen Lausanne VD und Solothurn sowie nördlich von Zürich zurückzuführen. Während dessen kam es im Wallis, im Tessin und im westlichen Genferseegebiet zu grossräumigen Rückgängen seit 1993–1996.

Rote Liste Schweiz: Nicht gefährdet

Früher galt der Gesang der Nachtigall als schmerzlindernd und sollte dem Sterbenden einen sanften Tod und dem Kranken eine rasche Genesung bringen. Auch der Name der Nachtigall leitet sich von ihrem Gesang ab: althochdeutsch gal bedeutet "Gesang", die Nachtigall ist also der "Nachtsänger".

Quelle: Wikipedia

(TR)