Abb. 1: Rohrdurchlass in Luttenbach (Elsass) (Foto: FVA)
Insgesamt wurden 1.084 voneinander sehr unterschiedliche Feuchtgebiete erfasst. Die Unterschiede zeigen sich in der Größe, der Funktionalität und dem Erhaltungsgrad.
Abgesehen von den Unterschieden im Zusammenhang mit den Substratarten, auf denen sie entstehen, kann man 3 "funktionelle" Arten unterscheiden:
- Quellen und quellfeuchte/ durchsickerte Flächen (Quellgebiete): kommen häufig in den Bergen vor, sind meist klein (< 0,5 ha) und mit Ausstrichen und Seitenabflüssen verbunden, die nach der Entstehung eines Baches schnell verschwinden. Sie befinden sich in der Regel an Hangfüßen oder direkt auf den Hängen, wo das Sickerwasser zutage tritt. Sie bilden punktförmige Gebiete, die oft schlecht in der Landschaft erkennbar sind.
- Auengebiete, deren Vorkommen mit der Dynamik eines Baches einhergehen. Die Wasserversorgung kann durch einen Nebenlauf des Bachs, durch Hochwasser oder Überschwemmungen (bei den größeren Systemen) sowie durch Seitenläufe erfolgen. In den Bergen bilden sie sich in den Talböden, im Schutz von Gefällsknicken im Längsprofil oder in feuchten Mulden, die mehr oder weniger stark mit dem Hauptbach verbunden sind.
- Torfmulden, Tümpel und sonstige von der Schwemmungsfunktion unabhängige Sumpfbildungen.
Zur Identifizierung wurde eine vereinfachte Typologie von kartographisch erfassten Feuchtgebieten ausgearbeitet. Dabei wurden 16 verschiedene Typen unterschieden.
Zur Vereinfachung der Analyse wurden die verschiedenen Feuchtgebietstypen folgendermaßen eingeteilt:
Gebietshaupttyp | Subtypen |
Weidenbestand | Weidenbestand in Sumpflandschaft |
Erlenbestände und Erlen-Eschenbestände | Erlenbestand in Sumpflandschaft, Erlen-Eschenwald, angepflanzter Erlenbestand und Erlen-Eschenbestand |
Moorbildungen | Hochmoor, degradiertes Hochmoor, bestocktes Hochmoor |
Zugehörige Feuchtgebiete | Feuchtwiese, hohes Binsendickicht, Schilfgürtel, Großseggen-Riede, Hochstaudenflure |
Quellen und quellfeuchte/ durchsickerte Flächen | Quellen und quellfeuchte/ durchsickerte Flächen, Tuffsteingebiet |
Tümpel und Dolinen (Mardellen) | Tümpel und Dolinen (Mardellen) |
Insgesamt umfassen die erfassten Feuchtgebiete 698 ha. Die am stärksten vertretenen Typen sind die Erlen- und die Erlen-Eschenbestände, die sowohl zahlen- als auch flächenmäßig stark dominieren: 397 Erlenbestände, das entspricht 48% der Fläche (Abb. 2). Darüber hinaus findet man eine große Anzahl von Quellen und quellfeuchte/ durchsickerte Gebiete, die die Wassernetze in den Talweg-Gebieten im Quellbereich des Einzugsgebiets begleiten. Obwohl sie häufig vorkommen, sind diese Formationen in der Regel klein (Durchschnittsfläche unter 0,4 ha) (Abb. 3). Ihre Gesamtfläche macht dennoch 19% der kartographischen Erfassung aus. Die am wenigsten vertretene Formation ist der Weidenbestand, der in den Vogesen nur wenig entwickelt ist. Er kommt an den Talschlüssen auf den Auenterrassen vor und gliedert sich zusammen mit Schwarzerlen in die Schließung von alten Feuchtwiesen ein.
Schließlich wurden 114 Tümpel bzw. Dolinen (Mardellen) erfasst. Etwa 70% von ihnen bilden eigene Strukturen, während der Rest in einem komplexeren Feuchtgebiet enthalten ist: in quellfeuchten Gebieten, Erlen-Eschenbeständen oder in offenen Feuchtgebieten (Feuchtwiesen oder Moorbildungen).
Räumliche Verteilung und Vernetzung der Feuchtgebiete
Bei annähernd 75% der Fälle handelt es sich um homogene Formationen, die aus nur einem Feuchtgebiet entstanden sind, während die restlichen Fälle komplexe Formationen oder Mosaikformationen sind.
Die Moorbildungen, die offenen Feuchtgebiete (Wiesen, Schilfgürtel usw.) und der Weidenbestand sind die am häufigsten in ein komplexes Gebilde eingegliederten Strukturen, in der sich mehrere von Wasser beeinflusste Gebiete auf einer Fläche vereinen. Dies kann zum Teil von einem ökologischen Gesichtspunkt aus erklärt werden, da sich diese Gebiete in einen Entwicklungsprozess einordnen, der unterschiedliche Facetten aufweist. So bilden etwa Weidenbestände am häufigsten ein erstes Stadium Wiederbewaldung alter, nicht gepflegter Feuchtwiesen, Moore entstehen spontan in der Nähe von bestockten Gebieten oder von niedrigen Wiesen mit Blauem Pfeifengras.
Im Gegensatz dazu bilden die mit Erlen bestockten Feuchtgebiete und die Tümpel stabile Strukturen, deren Flächen in der Regel in der Waldlandschaft sehr homogen sind (man spricht hier nicht von Lebensraum im pflanzenökologischen Sinn).
Einige Formationen findet man hauptsächlich in Zweitstrukturen, die in einen umfassenderen Feuchtbestand eingebunden sind. Dies ist der Fall bei den Hochstaudenfluren, den Großseggen-Rieden, dem Binsendickicht und bei anderen Feuchtwiesen, die man regelmäßig beim Kontakt mit den Erlen-Eschenbeständen in den Talschlüssen vorfindet.
Der Begriff Gewässernetz
Abgesehen von der punktförmigen Struktur der Feuchtgebiete sollte man auch den netzförmigen Aufbau dieser Feuchtgebiete berücksichtigen. In einem flussartigen Auengebiet sind die Feuchtgebiete der Aue klar in ein umfassenderes Netz eingebunden, das aufgrund der starken Fragmentierung der Umwelt (Verstädterung, Kulturflächen etc.) umso stärker berücksichtigt werden muss. Im Bergwaldgebiet ist diese Einordnung der Vernetzung in den kleinen Gewässersystemen weniger genau, umso mehr als der Wald einen sehr homogenen und stabilen Bestand für diese Gebiete darstellt (geringere Fragmentierung). Die Untersuchung zeigt, dass 56% der Feuchtgebiete mit keinem anderen Feuchtgebilde verbunden sind, während 36% dauerhaft und 8% vorübergehend verbunden sind. Besteht eine Verbindung, so wird diese in den meisten Fällen durch einen Bach hergestellt (77% der Fälle) und an zweiter Stelle durch Gräben, die die Erschließungswege (Waldstraßen, Waldwege, usw.) begleiten.
Im Untersuchungsraum sind das Vorkommen und die Funktionalität von Feuchtgebieten somit eng an die Wassernetze geknüpft.
Die Waldtäler der elsässischen Vogesen und des elsässischen Jura bilden somit groβe Fließwassergebilde. Sie enthalten komplexe Feuchtgebiete, die sich auf Auenformationen stützen. Die Geomorphologie bestimmt ebenfalls die Ausprägung eines funktionellen Netzes an mehr oder weniger stark miteinander verbundenen Feuchtgebieten, vom Quellbereich der Einzugsgebiete bis hin zu den unteren Tälern. Der Forstwirt sollte diese Räume in seine Verwaltungsschemata als eigene Einheiten, die die Einzugsgebiete prägen, integrieren.
Umgebung der Feuchtgebiete
Die angrenzenden Waldgebiete sind zu 80% als "natürlich" bezeichnete Gebiete (mit über 70% einheimischen Arten) (Abb. 5). Bei 10% der Fälle handelt es sich um nicht natürliche Bestände (mit über 70% nicht einheimischen Arten). Schließlich muss die Bedeutung der Feuchtgebiete hervorgehoben werden, die sich innerhalb von Anpflanzungen befinden (hauptsächlich Fichten und Douglasie), die 10% des Gesamtbestandes ausmachen.
Natürliche Entstehung der Feuchtgebiete
Die Entstehung betreffend handelt es sich hauptsächlich um Gebiete, die als stabil bezeichnet werden (Abb. 6) und deren Funktionalität nicht gestört scheint. Die zunehmende Bestockung durch Harthölzer bleibt die am häufigsten beobachtete Dynamik, die lokal mit einer Degradierung des Gebiets in Zusammenhang gebracht werden kann. Dieser Fall wird insbesondere in offenen Gebieten beobachtet (vor allem bei Moorgebieten: stabil sind 38%, 47% wachsen bereits zu) (Abb. 7).
Diese Dynamik kann sich in natürliche ökologische Prozesse einordnen. Der Forstwirt muss jene Fälle ermitteln, in denen erschwerende Faktoren die Schlieβung des Gebiets begünstigen, um eventuelle Eingriffe zur Wiederöffnungen anzustreben (starke Dynamik von Fichten in einigen von Fichtenwäldern umgebenen Moorbildungen).
Einige Tümpel verzeichnen eine progressive Auffüllung. Je nach festgestellten Problemen können die Freistellungs- bzw. die Entschlammungsarbeiten stellenweise durchgeführt werden.
Exotische und invasive Pflanzenarten
Die häufigste Art ist das Indische Springkraut (Impatiens grandiflora), das in 6,9% der erfassten Gebiete vorkommt. Die zweithäufigste Art ist der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica)(1,5% der erfassten Gebiete). Auf diese beiden Arten trifft man vor allem in den Erlen-, in den Erlen-Eschenbeständen und in den Feuchtgebieten, die das Fließgewässernetz begleiten (mit Ausnahme von Quellengebieten in den Quellbereichen der Einzugsgebiete).
Die Störung im Zusammenhang mit den exotischen invasiven Pflanzenarten ist global wenig ausgeprägt und scheint kein wichtiges Problem im Waldbereich darzustellen. Umso mehr, als die Verzeichnisse eine nicht durchgängige Deckung in über ¾ der Fälle darstellen (in Form von lokalen Ansamungen oder von einzelnen Pflanzen). Das Indische Springkraut kommt viel häufiger vor, da es eine durchgängige Pflanzendecke bilden kann. Es kommt hauptsächlich in den Feuchtgebieten von Flüssen vor, da es eine dominierende Art in den Hochstaudenfluren oder in den Erlen-Eschenbeständen mit hohen Gräsern darstellt. Dennoch behindert ihr Vorkommen nicht oder nur in geringem Ausmaß die Ausprägung der lokalen Flora.
Das Vorkommen dieser Arten zeugt in der Regel von einem Verlust an Natürlichkeit des Gebiets. Im Waldbereich sind die Versamungsquellen stark an die menschlichen Aktivitäten geknüpft: Erhaltung der Erschließungswege (Waldwege, Waldstraßen, Gräben usw.), Aufschüttungen und sonstiges Material, das von auβen dem Gebiet zugeführt wird.
Indisches Springkraut | Japan- knöterich | Kanadische Goldrute | Prunus serotina (Späte Trauben- kirsche) | Falsche Akazie | |
Erlenwald | 12,7 % | 3,1 % | 1 % | Spuren | 0,8 |
Waldgebüsch | 10,9 % | 0 % | 2,2 % | 0 | 0 % |
Zugehörige Feuchtgebiete (Wiesen usw.) | 10,3 % | 0 % | 0,8 % | 0 | 1,6 % |
Tümpel und Dolinen (Mardellen) | 2,6 % | 0 % | 0 % | 0 | 0 % |
Quellen und quellfeuchte/ durchsickerte Flächen | 2,2 % | 0,8 % | 0 % | Spuren | 0,6 % |
Moor | 0 % | 1,1 % | 0 % | 0 | 0 % |
GESAMT | 7,1 % | 1,4 | 0,5 % | 0 | 0,65 % |
Auswirkungen der Forstwirtschaft auf die Feuchtgebiete
Die im Wald durchgeführten Bewirtschaftungsmaßnahmen können auf verschiedenen Ebenen direkte oder indirekte Auswirkungen auf die Feuchtgebiete haben:
- Auf die Qualität und die Quantität des Wassers: Einfluss auf der Ebene der Einzugsgebiete, der je nach Aufbau der Bestände, der Fläche und der Hiebsart variiert oder lokal bei Verschmutzungen in Zusammenhang mit chemischen Bekämpfungsmaßnahmen in Beständen auftritt;
- Auf die Funktionalität (Gewässerbilanz) dieser Gebiete: direkt durch Entwässerungsnetze im Inneren der Feuchtgebiete oder durch Aufschüttungsarbeiten und indirekt durch das Wegenetz (Erschließung, usw.);
- Auf die ökologische Qualität der Lebensräume: der Natürlichkeitsgrad, die Repräsentativität der biologischen Lebensräume etc. sind Aspekte, die sich durch die Wahl des Waldbewirtschafters in Bezug auf Bestandeserziehung, Pflanzung, Entwicklung von invasiven Arten, Jagdverwaltung etc. verschlechtern können. Der Waldbewirtschafter kann zudem die mikroklimatischen Bedingungen der Feuchtbiotope beeinflussen. Dies kann durch Lichtgabe, den Bestockungsgrad (Dichte), der vertikalen Schichtung der Bestände etc. erfolgen.
Dieser Abschnitt befasst sich mit den beobachteten Auswirkungen auf die Struktur und die Funktionalität der Feuchtgebiete bzw. auf die kartierten Auswirkungen im Zusammenhang mit der Forstwirtschaft. Der Ansatz ist eine qualitative Beschreibung ohne tiefer gehende Analyse.
Aufforstungen
Im gesamten Untersuchungsraum sind 7,8% der erfassten Feuchtgebiete durch eine Nadelholzpflanzung gestört (in allen Arten von Feuchtgebieten). Die Intensität dieser Störung variiert je nach betroffener Fläche im Verhältnis zur Gesamtfläche des Feuchtgebiets. Bei den meisten erfassten Fällen beanspruchen diese Pflanzungen zwischen 15 und über 50% der Gesamtfläche. Es handelt sich im Regelfall um Aufforstungen im Talboden oder um offene Gebiete, die als unproduktiv gelten, deren wirtschaftliche Aufwertung im sozioökonomischen Kontext der 60-70-er Jahre ein weit verbreitetes Ziel war. Diese Situationen führen zu einer Änderung der Vegetation und zu einem Gleichgewichtsverlust zwischen der Wasserfunktion und den vorkommenden Pflanzengesellschaften.
Störungen im Zusammenhang mit der Waldnutzung
Die in den Feuchtgebieten oder im unmittelbaren Umfeld durchgeführten Holzerntearbeiten beeinflussen direkt die Funktionalität der Gebiete.
Der intensive Lichteinfall infolge von Holzerntemaßnahmen ruft eine Störung hervor, deren Intensität progressiv mit der Neubepflanzung der Fläche schwindet. Gemäß kartographischer Erfassung betrifft dies insbesondere die offenen Feuchtgebiete wie Tümpel und Moore; Gebiete, die empfindlich auf plötzliche Veränderungen der Pflanzendecke reagieren.
In diesem Fall sollte zur Minderung dieser Störung die Erhaltung von als Puffer dienenden Pflanzenschichten (Holz- und Straucharten) im direkten Kontakt mit dem Feuchtgebiet angestrebt werden. Diese sollen die Pufferung von schädlichen Nebenwirkungen in Zusammenhang mit der Holzernte ermöglichen.
In ¼ der erfassten Feuchtgebiete wurde nach der Bewirtschaftung Reisig zurückgelassen. Die tatsächliche Auswirkung bleibt jedoch beschränkt. Die Aufmerksamkeit des Waldbewirtschafters sollte eher auf die angepasste Durchführung der Holzernte in den Feuchtgebieten gelenkt werden. Eine vollständige Schlagräumung ist nicht erforderlich, doch es muss darauf geachtet werden, dass das Restholz nicht vollständig die Feuchtgebiete bedeckt (Hemmung der Vegetation, Eutrophierung, usw.).
Spurrillen (Bodenverdichtung) sind ebenfalls markant, da sie in 8,5% der Feuchtgebiete und besonders in den Mooren erfasst wurden und es daher notwendig ist, die Bewirtschaftungsmethoden auf diese Gebietsart anzupassen.
Die Vogesen werden von einem großflächigen Netz an Rückegassen und Waldstraßen durchzogen, das mit 4,2 km/100 ha Wald (Patzelt G., 2003) bemessen wurde. Man trifft häufig auf Waldwege im unmittelbaren Umfeld von Feuchtgebieten (Abb. 9). Diese Situation steht vor allem mit den topographischen Gegebenheiten in Zusammenhang, da der Verlauf der Erschlieβungswege in den Gebieten mit geringerem Gefälle grundsätzlich ausgedehnter ist. Nur wenige Maßnahmen können eine Reduzierung dieser Beeinträchtigung bewirken, die in einigen Fällen zu einer bedeutenden Änderung der Gewässerfunktion führt. Maschinendurchfahrten (außerhalb von Rückegassen und Waldstraßen) in den Feuchtgebieten oder in deren unmittelbarer Nähe müssen ebenfalls beobachtet werden. Die Feuchtgebiete zeichnen sich sehr häufig durch hydromorphe Böden mit geringer Belastbarkeit aus, die empfindlich auf Verdichtung und Befahrung reagieren. Befahrungen in diesen Gebieten müssen unbedingt vermieden werden, um die Bodenfunktionen zu erhalten.
Die Organisation der Erschlieβung ist also ein Aspekt, auf den die Besitzer und die Waldbewirtschafter direkten Einfluss haben. Die ganzheitlichen Störungen (direkter und indirekter Einfluss), den die Erschlieβungswege auf die Gewässer ausüben, sind in die Organisation mit einzubeziehen. Auch können Renaturierungsmaßnahmen durch Beseitigung von Übererschließungen in den Tälern zugunsten von unbefestigten Wegen an den Hängen angestrebt werden.
Abb. 9: Vorhandene Erschlieβungswege oder Fahrspuren von forstlicher Tätigkeit im Umfeld von oder in Feuchtgebieten.
Auswirkungen auf den Wasserabfluss
In 16% der Fälle wurden Drainagen festgestellt. Die noch wirksamen Drainagen werden nicht mehr gewartet und ihre Funktion reduziert sich progressiv durch Zuschüttung. Solche Drainagen werden vor allem in offenen Landschaften beobachtet, die eine hohe Feuchtigkeit besitzen (Moore, Feuchtwiesen, usw.) und auf denen in der Vergangenheit eine landwirtschaftliche Tätigkeit möglich war. Hier sollten gezielte Maßnahmen die Drainagewirkung langsam reduzieren. Waldwege und Waldstraßen in Kontakt mit Feuchtgebieten können auch eine Veränderung des Wasserabflusses bewirken, indem sie als Drainagen wirken. Sie können aber auch das Abfließen von Wasser reduzieren. Im Rahmen dieser Untersuchung wurde keine Analyse dieser Art durchgeführt.
Das Auffüllen von Feuchtgebieten bewirkt ebenfalls eine Veränderung der Wasserfunktionen dieser Gebiete. Die Auffüllungen betreffen nicht die Gesamtfläche eines Feuchtgebiets und sind meist auf Erschließungsmaßnahmen (Fahrspuren, Lagerplätze, usw.) zurückzuführen. In erster Linie sind Feuchtgebiete in den Talböden betroffen.
Störungen außerhalb der Forstwirtschaft
Neben der Waldbewirtschaftung und des Waldmanagements in Waldgebieten gibt es nur wenig Störungsquellen von Feuchtgebieten. Aktivitäten und Tätigkeiten in Naturgebieten und somit auch in Feuchtgebieten verfügen bereits über einen umfangreichen Rechtsrahmen. In den meisten Fällen wurde keine andere Störungsquelle festgestellt. Nur einige wenige Einzelfälle wie ungenehmigte Deponien (in den meisten Fällen nicht mehr benutzt) wurden erfasst. Jagdtätigkeit wurde hingegen in 23% der Feuchtgebiete festgestellt. In annähernd 10% der Fälle handelt es sich um feste Futterplätze oder um Kirrungen (Mais, Rüben usw.), Salzsteine oder um Buchenholzteeranstriche. Den Rest machen hauptsächlich Hochstände (Hochsitze) bzw. Wildwiesen aus. Im Waldbereich von natürlichen Feuchtgebieten schätzt die Großfauna (Huftiere und Wildschweine) im Besonderen die Zufluchtsmöglichkeiten und die Nahrungsquellen, die sich hier bieten. Ihr Vorhandensein allein stellt kein Problem dar, nur die Überpopulationen, die durch übermäßiges Füttern entstehen können, sind in Feuchtgebiet Störungsquellen (übermäßiger Verbiss, Bodenschäden, usw.).
Abb. 10: Störungsquellen für Feuchtgebiete
Artikelserie: Kartographische Erfassung der Gewässer in den Vogesen und dem elsässischen Jura des ONF
Übersetzung
- FVA Freiburg