Verbreitung

Die Sandbirke ist in ganz Mitteleuropa heimisch. Obwohl ihr Areal weit nach Skandinavien ausgreift, ist sie aber bei uns eher ein Baum der Tieflagen als der Gebirgsräume, denn ihre Höhenverbreitung endet in den süddeutschen Mittelgebirgen schon bei etwa 1000 m üNN. Wegen ihres ökologischen Verhaltens gilt die Sandbirke als das "Aschenputtel" unter den heimischen Baumarten. Sie ist ausgesprochen anspruchslos bezüglich des Nährstoff- und Wasserhaushalts des Bodens. In ihrer physiologischen Leistungsfähigkeit deckt sie fast das gesamte Spektrum der heimischen Waldstandorte bezüglich Bodenreaktion, Basensättigung und Wasserverfügbarkeit ab. Nur nasse Grundwasserböden, regelmäßig anhaltend überflutete Auen sowie intakte Moore meidet sie; auf den Mooren wird sie von ihrer Schwester, der Moorbirke, vertreten.

Konkurrenz

Die Sandbirke ist allerdings zu schwach in der Konkurrenz zu anderen Gehölzarten, um sich auf wuchskräftigen Standorten dauerhaft zu behaupten. Deshalb spielt sie in der natürlichen Waldentwicklung im Schlusswald nur auf ärmsten Böden neben Eiche oder Kiefer eine gewisse Rolle, also vor allen in den Waldgesellschaften saurer, tiefgründig basenarmer Sande oder steinig-grusiger Rohböden. Ansonsten ist sie eine lichtbedürftige, frostharte Pionierbaumart, die vor allem auf großen Kahlflächen oder in der Besiedlung aufgelassener Weideflächen ihre Chance findet. Für ihre Ansamung sind Bodenverwundungen mit mineralischem Rohboden vorteilhaft, mächtige Humusauflagen oder konkurrierende Bodenvegetation wirken hemmend.

Standort

Weil sie eine leicht zersetzliche Streu liefert, gilt die Sandbirke als bodenpfleglich. Ihr Durchwurzelungsvermögen für schwere, schlecht belüftete Böden ist aber gering. Auf verdichteten Lehmen, Tonen oder Mergeltonen und generell auf wechsel- bis staunassen Böden wurzelt sie nur flach. Hier besteht eine erhebliche Anfälligkeit für Sturmwurf, die eine langfristig angelegte Wertholzproduktion infrage stellt.

Wuchsleistung

Die Wuchsleistung der Sandbirke findet ihr Optimum auf gut belüfteten, nährstoffreichen, tiefgründigen Lehmböden. Hier kann sie relativ rasch in für die Nutzung interessante Stammdimensionen wachsen. Allerdings bedarf sie gerade auf diesen Standorten menschlicher Hilfeleistung, wenn sie in Konkurrenz zu anderen Baumarten steht. In ihrem ökologischen Optimum auf trocken-sauren Böden ist diese Konkurrenz zwar geringer, allerdings ist auch das Wuchspotential der Sandbirke hier auch deutlich vermindert.