Mehr als die Hälfte der Waldbrände werden durch den Menschen selbst verursacht, wobei oftmals fahrlässiges Handeln der Auslöser ist. Daher ist gezielte Öffentlichkeitsarbeit in Gebieten mit hohem Waldbrandrisiko zur Vorbeugung von Bränden unablässig.
Dabei müssen verschiedene Zielgruppen wie beispielsweise Kindergärten, Schulen, Firmen bis hin zu Touristen angesprochen werden. Es ist ratsam, seine Waldbrandstatistik in Bezug auf die Brandursachen regelmäßig zu analysieren. Wenn z. B. Feuer überwiegend durch landwirtschaftliche Handlungen verursacht werden, so muss der Fokus auf die Zielgruppe der Landwirte gelegt werden. Liegt der Schwerpunkt der Ursachen eher bei Erholungssuchenden, so muss dort gezielt Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden. Wichtig ist, dass das Gefahrenbewusstsein bei der Bevölkerung und den mit dem Waldschutz befassten Personen immer wieder geschärft wird.
Die Themen, die bei der Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit im Fokus stehen sind:
- Notwendigkeit des Waldschutzes
- Gefahren für den Wald durch Feuer
- Richtiges Verhalten beim Erkennen von Waldbränden
- Bestimmungen zur Vorbeugung von Waldbränden (Verhaltensregeln)
Vielfältige Möglichkeiten stehen dabei zur Verfügung:
Abb. 1: Öffentlichkeitsarbeit.
(Foto: FVA/Waldnutzung)
Abb. 2: Warntafel in Mecklenburg-Vorpommern.
(Foto: Burts/wikipedia.de)
Medien
Die Landschaft der Medien ist vielfältig und wird auch immer schnelllebiger. Wichtig ist ein guter Kontakt zu den Medienvertretern. Mit Pressemitteilungen, Presse-Exkursionen oder Pressekonferenzen zu bestimmten Anlässen sowie der Bereitstellung von Berichten, Bildern oder Interviews können Themen von der Forstseite aus gesteuert werden. Die Information der Bevölkerung über die aktuellen Waldbrandwarnstufen erfolgt durch Rundfunk, Fernsehen, Presse und ortsübliche Bekanntmachungen. In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg werden die aktuellen Waldbrandwarnstufen auch auf den Internetseiten der Landesforst M-V bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz veröffentlicht.
Kindergärten und Schulen
Aufklärungsarbeit fängt schon bei den Kleinsten an. Nur was der Mensch kennt und zu schätzen weiß, dafür wird er sich in der Zukunft engagieren. Mit trockenen Vorträgen kann kein Kind begeistert werden, aber sich spielerisch und forschend mit dem Thema zu beschäftigen bringt alle Beteiligten weiter. Lehrer oder Erzieher direkt ansprechen und interessante, altersgerechte Programme vor Ort im Wald oder in der Schule anbieten (z. B. Waldjugendspiele).
Erholungssuchende und Touristen
Hinweise- oder Informationstafeln am Waldeingang von stark genutzten Waldgebieten, Wanderwegen und Parkplätzen informieren die Besucher vor Ort. Ebenso können Faltblätter als Informationsquelle dienen. Dennoch ist auch hier der direkte Draht zu den Waldbesuchern wichtig. In speziellen Exkursionen oder auch in allgemeinen Waldführungen kann das Thema Waldbrand aufgegriffen und thematisiert werden. Ein einheitliches Erscheinungsbild mit Informationen zum Thema Waldbrand fördert den Bekanntheitsgrad und somit das Verständnis für die Problematik. In den neuen Bundesländern ist das Eichhörnchen mit dem buschigen Flammenschweif seit den 1960’er Jahren ein bekanntes Waldbrandsymbol auf Warn- und Hinweisschildern.
Kommunen, Firmen, Landwirte
Regelmäßig wiederkehrende Informationen, Schulungen oder Übungen halten das Thema in den Köpfen und pflegen den Kontakt unter den Mitwirkenden. Wenn sich alle Beteiligten vor dem Brandereignis kennen, wird im Brandfall die Zusammenarbeit funktionieren.
Erfahren Sie mehr über Waldbrandvorbeugung:
Ratgeber Forstliches Krisenmanagement
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