Die slowenische Winde wird von der steirischen Firma Sommersguter in Fischbach als Generalimporteur vertrieben. Die Seilwinde wurde im Rahmen eines Vergleichstests geprüft (Informationen zur Prüfmethode, Tipps für den Kauf).
Bewertungstabelle für Seilwinde Tajfun EGV 60 AHK | |
Plus | Breites Bremsband Druckspeicher Hydraulikmanometer Gelenkwellenablage Seilwickelverhalten Bedienflasche |
Plus/minus | Position des Steuermoduls Einlegen des Seiles in die untere Umlenkrolle |
Minus | Lage und Ausführung der Kettenhaken (bereits geändert) Rückeschild (bereits geändert) Einstellschraube für Trommelnachlauf |
Konstruktion und praktische Erkenntnisse
Die Winde ist als hydraulische Winde mit einer eigenen Ölversorgung gebaut. Der Hydraulikdruck wird von einer Ölpumpe erzeugt, die über eine Antriebskette von der Zapfwelle angetrieben wird. Der aufgebaute Öldruck wird zusätzlich in einem Druckspeicher gespeichert. Dadurch lässt sich das Bremsband auch bei nicht eingeschalteter Zapfwelle öffnen.
Die Kraftübertragung zur Kupplung erfolgt über ein Untersetzungsgetriebe. An der Winde ist ein zweiter Zapfwellenstummel vorgesehen, um die Winde mit einer kleineren Seilgeschwindigkeit betreiben zu können. Zu diesem Zweck wird vorher die Zapfwellenabdeckung über den anderen Zapfwellenstummel verschoben. Die Mehrscheibenkupplung selbst wird von einem Ringzylinder angesteuert, der die Seiltrommel horizontal zur Kupplung verschiebt.
Der zweite Zapfwellenstummel ist gut geschützt und wird einfach durch Verschiebung der Abdeckung freigegeben
Bremszylinder und Bremsgestänge sind zwar außenliegend, die Einstellschraube für das Bremsband ist dafür leicht zugänglich
Trotz eines relativ günstigen Verhältnisses von Trommelbreite zu Seiltrommel-Umlenkrollen-Abstand ist die Winde mit einer Seilspulhilfe ausgestattet. Damit wird ein gutes Seilwickelverhalten erreicht. Die Einstellschraube für den Trommelnachlauf ist zwar gut positioniert, doch leider nur mit einem Schlüssel verstellbar.
Die Schildbreite ist wie bei den meisten Herstellern auf Wunsch variabel, die getestete Winde hatte mit 165 cm ein schmales Schild, was sich beim seitlichen Zuzug auf die Stabilität negativ auswirkte. Durch die flachwinkelige Ausführung der "Schildunterkante" ist das Abstützverhalten der Winde beim direkten Zuzug nicht befriedigend. Auf weichem Untergrund kann diese Ausführung allerdings vorteilhaft sein. Die seitlich eingebrachten trapezkeilartigen Erhöhungen am Rückeschild sind für das Poltern ein zweckmäßiger Kompromiss.
Die Aufhängehaken für die Anhängeketten sind hoch positioniert und nahe beieinander. Durch den an der rechten Seite montierten Steuerblock konnte die Winde nicht gänzlich aufgehoben werden, da jener sonst mit dem Forstrahmen des Testtraktors touchiert. Die Bedienflasche ist gut ausgeführt, die Zeichenerklärung nachvollziehbar.
Das Betriebsbuch ist mit einigen Zeichnungen versehen. Die Ersatzteilliste ist gut bebildert, aber auf Grund der kleinen Schrift schwer lesbar. Eine Schemazeichnung der Kabelbelegung in den jeweiligen Steckdosen ist gut dargestellt. Im Wartungsplan ist vorgesehen, die Geleitlager alle acht Betriebsstunden, die Antriebskette alle 48 Betriebsstunden, Lagerstellen der Umlenkrollen und sonstiger Gleitelemente mindestens monatlich und das Zugseil ebenfalls monatlich zu fetten. Es wird eine Garantiezeit von 24 Monaten gewährt.
Dauerbelastungstest
Die Tajfun-Seilwinde gehört zu jenen Testkandidatinnen, die diesen Härtetest auf Anhieb bestanden. Es musste lediglich einmal das Seil gewechselt werden, was bei diesem Belastungstest als normal zu werten ist.