Die Seilwinde wurde im Rahmen eines Vergleichstests geprüft (Informationen zur Prüfmethode, Tipps für denKauf).
Bewertungstabelle für Seilwinde Maxwald A 6000 Var. III | |
Plus | Duplexkettenantrieb Einlegen der unteren Umlenkrolle |
Plus/minus | Scheibenbremse Stützfußhalterung Lage der Kettenhaken Einstellbarkeit des Trommelnachlaufes |
Minus | Sicht zur Last Trommelkerndurchmesser Spulverhalten Umlenkrollendurchmesser |
Konstruktion und praktische Erkenntnisse
Die getestete Winde ist als mechanische Winde konzipiert und mit einer elektrohydraulischen Steuerung ergänzt. Der Druckaufbau erfolgt über eine hydraulische Fremdversorgung vom Traktor aus. Die Horizontalverschiebung der Seiltrommel zur Kupplung erfolgt durch einen hydraulisch betätigten Kugelkonus. Als einzige Testwinde wird die Seiltrommel mittels Scheibenbremse gestoppt. Ein selbst einfallender Bremskeil fixiert die Trommel. Das Nachstellen der Bremse ist dadurch kaum notwendig. In dieser Konstruktion ist auch die Seilnachlaufbremse integriert.
Die Kraft wird von der Zapfwelle direkt mittels Duplexkette zum Zahnrad mit dem Kupplungsbelag übertragen. Ein zweiter Zapfwellenstummel bietet durch eine Untersetzung die Möglichkeit einer langsameren Seileinzugsgeschwindigkeit. Welche Anschlussmöglichkeit die schnelle bzw. langsame ist, ist an der Winde nicht ersichtlich.
Das Verhältnis von Trommelbreite zum Abstand der Trommelumlenkrolle ist bedingt durch die geringe Wickelturmhöhe ungünstig. Dem entsprechend schlecht und laut ist das Seilwickelverhalten dieser Winde. Die Einsehbarkeit zur Seiltrommel ist teilweise gegeben. Die Schutzbleche für die bewegten Teile und die Hydraulikzylinder bestehen aus mehreren Teilen.
Eine langsamere Seilgeschwindigkeit kann für besondere Einsätze oder bei geringerer Traktormotorleistung von Vorteil sein
Maxwald ist die einzige Winde des Vergleichstests mit einer Ölversorgung über die Traktorhydraulik
Die hohe und breite Ausführung des Rückeschildes schützt den Traktor vor nachrutschendem Holz. Die Sicht zur Last und zum Seilende ist dadurch leider kaum mehr gegeben. Die Form des Rückeschildes zeigte sich im praktischen Test als zweckmäßig, wenngleich die seitlichen Schildkanten immer wieder zu Holzverletzungen führen. Das Einlegen des Seiles in die untere Umlenkrolle ist durch eine seitliche Öffnung einfach. Der Anhängepunkt der Unterlenker an der Winde liegt mit 51 cm hoch.
Im Zuge des durchgeführten "Regentestes" kam es fallweise zu Verzögerungen bei der Bremsfunktion der Winde, die nicht immer sofort einbremste.
Das Betriebsbuch ist sehr kurz gehalten. In der Schmieranleitung wird das Fetten der Antriebskette mit Kettenspray, des Kupplungs- und Bremsgestänges mit der Fettpresse sowie der oberen Schwenkrolle angeführt. Weiters ist die untere Schwenkrolle zu ölen. In der Ersatzteilliste wird nicht auf das elektrohydraulische Modul eingegangen.
Dauerbelastungstest
Maxwald benötigte für diesen Testteil insgesamt fünf Versuche. Anfangs war die Seilgeschwindigkeit zu hoch. Dazu hätte man einen Traktor mit mindestens 100 PS davor spannen müssen, was aber nicht sinnvoll ist. Beim zweiten Durchgang kam es auf Grund ruckartiger Belastungen beim Umschalten von Ausziehen auf Einziehen zum Verwerfen der Seiltrommel und zum Bruch des Bremshebels.
Daraufhin wurde die Konstruktion der Seiltrommel von Maxwald überarbeitet. Dennoch kam es auf Grund des schlechten Wickelverhaltens und der stoßartigen Belastungen zu fünf Seil- und drei Kettenrissen. Auf Wunsch des Herstellers wurde die Seillänge von 70 auf 65 m verringert und die Zugkraft in der obersten Lage von 45 kN auf 40 kN herabgesetzt. Außerdem wurde die obere Umlenkrolle nach oben verlegt. Unter dem Gesichtspunkt dieser geringeren Seilfassung und reduzierten Zugkraft konnte Maxwald den fünfstündigen Dauerbelastungstest positiv abschließen.