Moderne Forstmaschinen werden immer produktiver und damit in der Regel auch schwerer. Vor allem die Forwarder legen mächtig an Gewicht zu. Um Bodenschäden zu vermeiden, werden Breitreifen eingesetzt und der Reifenfülldruck wird angepasst. Ob diese beiden Maßnahmen die Nachteile aufwiegen können, die mit den zunehmenden Maschinenmassen verbunden sind wurde an einem Standort in Freising untersucht. Als Modellstandort wurde ein befahrungsempfindlicher, schluffbetonter Feinlehm ausgewählt, der zahlreiche bayerische Waldstandorte repräsentiert.

Mit Hilfe des Informationssystems ProFor wurden für diese Bodenart und die verschiedenen Radlasten (vgl. Tabelle) die maximal zulässigen Bodenwassergehalte errechnet, die für eine Befahrung noch zulässig sind, wenn keine Bodenschäden entstehen sollen. Aus der Bodenfeuchte im Verlauf des Jahres lässt sich damit die Zahl der Einsatztage ableiten, an denen eine Befahrung ohne Bodenschäden möglich ist. Es wurden eine optimierte und eine ungünstige Variante verglichen:

Optimiert: 710 mm breite Reifen mit dem radlastabhängig niedrigsten Reifendruck

Ungünstig: 600 mm breite Reifen mit einem konstanten Reifenfülldruck von 4,0 bar

Einsatztage

Abbildung 2 zeigt die Anzahl der Tage mit bestimmten Wassergehalten als Summenkurve für den Zeitraum 2001 bis 2007. Der Boden befand sich die meiste Zeit über der Attberg´schen Ausrollgrenze von 25 Vol.-% und sollte daher nur mit einer Begrenzung des zulässigen Kontaktflächendruckes befahren werden. Mit dem Software-Programm ProFor lässt sich berechnen, an wie vielen Tagen je Jahr die Forstmaschinen unter Wahrung des Bodenschutzes einsetzbar gewesen wären.

Das Ergebnis zieht beträchtliche Einschränkungen nach sich. Forstmaschinen mit drei Tonnen Radlast konnten in den einzelnen Jahren unter optimierten Bedingungen 93 bis maximal 321 Tage eingesetzt werden. Bei der ungünstigen Variante waren es allenfalls zehn bis 185 Tage. Werden vier Tonnen Radlast erreicht bzw. überschritten, kann die Erhöhung der Reifenbreite, selbst in Verbindung mit dem minimal zulässigen Reifendruck, die Einsatzsituation nicht mehr verbessern. Einzig der konsequente Einsatz von Bogiebändern stellt eine gewisse Reserve dar.

Derzeit arbeiten Forstunternehmer und Holzrücker häufig mit Radlasten weit über vier Tonnen. Bereits unter optimierten Bedingungen lassen sich Maschinen mit Radlasten von vier Tonnen und mehr nur noch in besonders günstigen Jahren kostendeckend auf vielen Standorten einsetzen. Bei einer Radlast von drei Tonnen dagegen wäre mit Ausnahme von 2002 stets eine bodenpflegliche Befahrung möglich gewesen.

Fazit

Im Segment der Forwarder hat der Anteil an Maschinen mit mehr als 24 Tonnen Gewicht im beladenen Zustand überproportional zugenommen. In Bayern umfasst er augenblicklich schon mehr als 25 Prozent. Die Investition in eine solche Maschine rentiert sich für den Eigentümer allerdings nur dann, wenn diese 150 bis 200 Tage im Jahr eingesetzt wird. Unter Wahrung des Bodenschutzes hätten solche Forstmaschinen allenfalls im extremen Trockenjahr 2003 rentabel betrieben werden können.

Durch den Einsatz schwerer Maschinen nehmen die "unschönen" Anblicke und damit auch die öffentliche Kritik zu. Die Maschinengewichte müssen sinken, sonst wird die Akzeptanz in der Gesellschaft verloren gehen. Schließlich sollte die Forsttechnik im Dienst der Nachhaltigkeit stehen.