Abb. 2: Teilansicht des WPZ Burgholz bei Wuppertal. Foto: U. Nolden-Seemann
Abenteuer Wald – spricht alle Sinne an
Seit dem Jahr 2000 bietet das Waldpädagogische Zentrum (WPZ) Burgholz als außerschulischer Lernort Umweltbildung zum Schwerpunktthema Wald an. Das Arboretum Burgholz mit seiner großen Baumartenvielfalt ist dabei ein besonderes Lernobjekt. Sowohl für die waldpädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, als auch für den Fortbildungsbereich mit Erwachsenen, wie z.B. Erzieherinnen und Erziehern sowie Lehrerinnen und Lehrern, bietet diese Einrichtung – Träger ist der Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Regionalforstamt Bergisches Land – eine große Palette an aktuellen Themen, die für die unterschiedlichen Zielgruppen methodisch aufbereitet werden. Der Leitsatz "Der Wald soll nicht über den Verstand erlebt, sondern über die Erlebnisse verstanden werden" zieht sich durch das Angebot der verschiedenen Kurse, Führungen und Ausstellungen im WPZ Burgholz. Die Gedanken und Ansätze der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) können mit vielen Facetten umgesetzt werden.
Wald – ein spannender Lernort – nicht nur für Kinder
Eine besondere Kooperation besteht mit der Bergischen Universität Wuppertal, Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften/Botanik, der wissenschaftliche Fragestellungen für Projektarbeiten mit Studierenden aufgreift und untersucht, sowie dem Fachbereich Ausbildung von Lehrkräften für die Primarstufe. Die Lehramtsstudierenden erfahren konkret vor Ort, welche Möglichkeiten der Wald als Lern- und Erlebnisraum für Kinder im Sinne einer umfassenden, Erziehungsarbeit leisten kann - als wertvolle Ergänzung einer ganzheitlichen und individuellen Förderung der Kinder im System Schule.
Unsere Themen:
- Grundlagenkenntnisse heimischer und fremdländischer Waldbäume
- Waldfunktionen (Nutz-, Schutz und Erholungsfunktion, Wald als Forschungsobjekt)
- Ökosystem Wald, Kreisläufe in der Natur
- nachhaltige Waldbewirtschaftung und Holzverwendung
- Tiere und Pflanzen des Waldes
- Naturschutz im Wald
- Wald als Lern- und Erlebnisraum.
Das Arboretum Burgholz – ein ungewöhnlicher Wald
Abb. 3: Blick über das Weilandsiepen, Arboretum Burgholz. Foto: U. Nolden-Seemann
Abb. 4: Förster Dautzenberg vor einem 40-jährigen Küsten-Mammutbaum. Foto: J. Michaelis
Das Arboretum (von lat. arbor "Baum") Burgholz weist auf einer Fläche von etwa 250 Hektar mehr als 100 Nadel- und Laubbaumarten der ganzen Welt auf und stellt damit den größten zusammenhängenden Anbau fremdländischer Baumarten in Deutschland dar. Gleichzeitig beinhaltet das insgesamt 540 Hektar große staatliche Waldgebiet mit seinen Naturschutzflächen im räumlichen Verbund mit kommunalen und privaten Wäldern ein überaus interessantes Naherholungsgebiet.
Impulsgeber für Waldgestaltung und Waldpflege
Seit Beginn der Anpflanzungen im Jahr 1958 liefert das Arboretum wichtige waldbauliche Grundlagendaten, die gerade mit Blick auf die Veränderung der klimatischen Rahmenbedingungen wichtige Schlussfolgerungen für die Waldbewirtschaftung zulassen. Wir können heute sicher davon ausgehen, dass sich der Klimawandel auch auf die Wälder in vielfältiger Weise auswirken wird. Insbesondere die Forstwirtschaft muss sich auf neue Risiken wie die Zunahme von Witterungsextremen und Schädlingsbefall einstellen.
Nach Stürmen wie "Kyrill" und "Emma" möchten nicht nur Försterinnen und Förster wissen, wie man unseren Wald zukunftsfähig aufforsten und gestalten kann. Auch viele Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen sowie am Wald interessierte Menschen besuchen Burgholz, um die fremdländischen Baumarten in Augenschein zu nehmen und sich über deren Wachstum, Stabilität und Vitalität oder deren Holzeigenschaften zu informieren.
Netzwerke bilden - der Förderverein "WPZ & Arboretum Burgholz e.V."
Im Jahre 2007 hat sich der Förderverein "WPZ & Arboretum Burgholz e.V." gegründet. Die Gründungsmitglieder des Vereins sind am Wald und an der Umweltbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen interessiert und stammen selbst aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen. Ihr Engagement trägt dazu bei, Projekte und Vorhaben, die in besonderer Weise die waldpädagogische Arbeit und die wissenschaftliche Begleitung im Arboretum fördern und nicht durch das jährliche Budget des Landesbetriebes abgedeckt werden können, materiell und darüber hinaus auch ideell zu unterstützen.
Die Ziele des Fördervereins
- Förderung der Umweltbildung von Kindern, Jugendlichen und Studenten durch waldpädagogische Arbeit
- Förderung der Umweltbildung von Erwachsenen durch Ausstellungen, Führungen und ähnliche Veranstaltungen
- Durchführung wissenschaftlicher und kultureller Veranstaltungen und Projekte
- Förderung und Pflege der Kooperation mit Universitäten u.a. zur Anregung von Forschungsarbeiten
- Förderung und Pflege des Waldes als Naherholungsgebiet
- Förderung und Pflege des Waldes im Hinblick auf die dendrologischen und forstökologischen Besonderheiten von überregionaler Bedeutung.