Das Wissen über Forstschädlinge zu erwerben ist für viele Forststudenten ein Graus, für den Praktiker ist es oft schwierig die vielen kleinen Krabbeltiere und punktförmigen Pilze draußen im Wald zu unterscheiden. Als Grundlage für das forstliche Studium haben die Autoren noch als Studenten das Buch "Die wichtigsten Forstschädlinge; Insekten – Pilze –Kleinsäuger" zusammengestellt. Gegliedert nach den Hauptbaumarten werden jeweils mit ein oder zwei Bildern oder Zeichnungen und einem Begleittext die einzelnen Schädlinge vorgestellt, ihre forstliche Bedeutung beleuchtet und kurz und knapp mögliche Maßnahmen zusammengestellt.
Leider merkt man dem Büchlein in einigen Punkten die fehlende praktische Erfahrung der Autoren an. So folgt die Bedeutung manchen Käfers als häufiger Forstschädling nicht unbedingt der aktuellen Auffassung. Und leider haben sich in einigen Fällen auch falsche oder zweifelhafte Aufnahmen eingeschlichen, wenn z. B. beim Strobenrost eine zweinadelige Kiefer abgebildet ist oder beim Buchenkrebs ein Foto von einer tumorartigen Wucherung gezeigt wird, die mit hoher Wahrscheinlichkeit einen anderen Ursprung hat. Auch können die empfohlenen Maßnahmen nicht immer dem Waldbesitzer vor Ort eine Hilfe sein, wenn z. B. bei Schneeschimmelbefall empfohlen wird, die Pflanzen mit Steinplatten zu umlegen, oder zur Bekämpfung der Buchenstammlaus der Einsatz natürlicher Feinde angeregt wird.
Das handliche Buch kann aber im Wald einen ersten Hinweis für die Ursache eines möglichen Schadens bieten.
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Markus Blaschke ist Mitarbeiter in der Abteilung Biodiversität, Naturschutz, Jagd der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF).