Ein Hühnervogel aus Mittelasien
Der Fasan gehört zu den Hühnervögeln. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Mittelasien, den südlichen Kaukasus, Nordpersien, die Süd- und Ostmongolei sowie China und die Insel Taiwan. Der Fasan kommt heute in fast ganz Europa vor. Er fehlt jedoch in Portugal und Norwegen sowie in den nördlichen Gebieten in Schweden, Finnland und Russland, im südlichen Europa in Süditalien und Griechenland.
Die Römer sollen die Speisevogel zu uns eingeführt haben und ab dem 6. Jahrhundert wird er in Schriftstücken beschrieben. Mitte des 19. Jahrhunderts waren wilde Fasanen allerdings nur in wenigen Gebieten Bayerns bekannt: in den Isarauen bei Neuburg a.d. Donau, in Deggendorf sowie bei Ering am Inn und in den Thurn und Taxis´schen Jagden bei Rain und Waiting.
In Deutschland wurden vornehmlich vier Arten bzw. Unterarten eingeführt: der Böhmische Jagdfasan (Kupferfasan), der Chinesische (seit 18. Jahrhundert) und Mongolische Ringfasan (seit 1860) sowie der Japanische Buntfasan (um 1900). Die eingeführten Arten kreuzten sich in der Folgezeit untereinander, so dass kaum mehr reinrassige Fasanen- (unter)arten vorkommen. Heute spricht man deshalb oft vom Jagdfasan als Sammelbegriff.
Lebensraum und Lebensweise
Abb. 2: Verbreitung des Fasans in Europa.
Der Fasan bevorzugt Auwälder oder dichte Gebüsche in der Nähe von Gewässern. In unserer Kulturlandschaft leben die Vögel gerne in Getreide- und Maisfeldern, die ihnen sowohl Äsung als auch Deckung bieten. Sie sind Bewohner der Ebenen, die aber in weiten Flusstälern auch auf die Hochebenen innerasiatischer Gebirge vorgedrungen sind. Sie meiden offene Steppen und Wüsten.
Der Fasan ist tagaktiv. Er ist ein gute Läufer, fliegen kann er hingegen nur sehr schwerfällig. Erwachsene Vögel haben meist einen Schlafbaum. Die Hähne markieren ihr Revier und verteidigen ihren Balzplatz gegen andere Fasanen. Im ersten Lebensjahr ist die Sterblichkeit sehr hoch. Feinde sind Greifvögel, Marder und Füchse sowie der Marderhund. Küken werden gelegentlich Opfer von Krähen oder Elstern. Fasane hören und sehen gut, ihr Geruchssinn ist dagegen eher unterentwickelt. Der Fluchtreflex ist beim Jagdfasan sehr ausgeprägt, die Vögel sind zudem sehr schreckhaft. Gegenüber nasskalten Sommern oder Winterkälte ist er überaus empfindlich.
Nahrung
Der Fasan ernährt sich überwiegend von Samen, Beeren, Wurzeln und grünen Pflanzenteilen, aber auch von Insekten, Schnecken und Würmern. Zur Zerkleinerung der Nahrung im Magen benötigt er Malsteinchen. Fasanen müssen regelmäßig trinken.
Steckbrief Jagdfasan | |
Gewicht | 800-1300g (max. 1600g) |
Größe | Etwa wie Huhn, 53-89 cm (einschl. Schwanz, Männ größer als Henne) |
Gelege | 8 – 12 oliv braune Eier (max. 17) |
Anzahl Junge | 8 - 12 (16) |
Balzzeit | März/April bis Juni |
Nest | Gescharrte Mulde, kahl oder mit einigen Halmen oder altem Laub |
Eiablage | Ende April, eine Jahresbrut (bei Verlust bis zu 2 Nachbruten) |
Schlüpfzeit | Nach 23 - 25 Tagen |
Aufzucht | Nestflüchter, nach 10-12 Tagen flugfähig, nach 8 Wochen selbständig, bis dahin werden die Jungen von der Henne geführt |
Geschlechtsreife | Im 2. oder 3. Jahr |
Lebenserwartung | 3 Jahre (max. 15 Jahre in Gefangenschaft) |