Parasiten sind bei fast jedem Jungtier nachzuweisen. Normalerweise ist der Befall bei gesunden Tieren gering. Wenn allerdings ein Tier geschwächt ist, nutzen die Parasiten die Abwehrschwäche aus und vermehren sich zu Lasten des Wirtes. Beim Schwarzwild spielen sie in der freien Wildbahn kaum eine Rolle, wohl aber in Gattern mit Überbesatz, bei falscher oder ungenügender Ernährung und bei Haltungsbedingungen, die nicht artgerecht sind.
Lungenwürmer, Leberegel und Co.
Wichtige Parasiten sind Lungenwürmer, deren Zwischenwirte Regenwürmer sind, die beim Brechen aufgenommen werden. Atembeschwerden durch Luftröhren- und Lungenentzündung sind die Krankheitssymptome. Leberegel, die ihren Entwicklungskreislauf über Schnecken in Feuchtgebieten haben, schädigen die Leber und können die Ursache von Durchfall sein. Dieser kann aber auch auf eine Infektion mit Kokzidien in der Darmschleimhaut zurückzuführen sein. Magen- und Darmwürmer kommen vor, bei Frischlingen sind häufig Spulwürmer für ein Abkommen der Tiere verantwortlich. Ihre Larven wandern durch den Körper und hinterlassen in der Leber häufig weiße Narben, die auch als Milchflecken bezeichnet werden. Gelegentlich stößt man beim Aufbrechen an der Leber oder in der Bauchhöhle auf Finnen von Bandwürmern, das sind blasige Larven bis zu mehr als Gänseeigröße, deren Endwirt Fuchs oder Hund sind. Eine interessante Beobachtung ist, dass abgekommene Gattertiere häufig einen hochgradigen Befall mit Zecken, Läusen oder Räudemilben haben.
Auch gefährlich für den Menschen!
Besondere Bedeutung für den Menschen haben die Trichinellen, auch als Trichinen bezeichnet, das sind Darmwürmer, deren Larven sich in der Muskulatur als sehr unempfindliche Dauerstadien einnisten. Diese sind mit bloßem Auge nur dann erkennbar, wenn sie in großer Menge vorhanden und verkalkt sind. Die Befallsrate ist bei Wildschweinen häufiger als beim Hausschwein. Der Verzehr rohen beziehungsweise nicht durchgegarten trichinösen Schweinefleisches führt zu rheumaartigen Beschwerden, die mit dem Tod des Patienten enden können.