Vorgehen
Bevor die Kronenbasis des Z-Baumes (Zukunfts-Baumes) auf Zielhöhe (bis 2 m darunter) angekommen ist:
Keine Maßnahmen, es sei denn
- Eine erwünschte Baumart geht in der herrschenden Schicht verloren (wird unter die herrschende Schicht herab gedrängt).
- Eine erwünschte Mischung geht verloren.
- Es setzen sich (vorwiegend) Bäume durch, die als Z-Bäume ungeeignet sind (z. B. aufgrund von Mängeln am Schaft).
- Die Stabilität des Bestandes wird zu gering und die als Z-Baum gewünschten Bäume differenzieren sich nicht als vitale Bäume heraus.
In allen anderen Fällen führen (teure) Stammzahlverminderungen nur zu stärkeren Ästen am Erdstamm.
Die Kronenbasis des Z-Baumes ist auf Zielhöhe (bis minus 2 m) angekommen:
Auswahl der Z-Bäume. Diese werden nur unter vitalen Bäumen gewählt. Merksatz: Vitalität und Qualität vor Abstand. Z-Bäume müssen vorherrschend sein, dürfen ausnahmsweise herrschend sein. Z-Bäume müssen eine lange dicht belaubte Krone besitzen, diese sollte regelmäßig ausgebildet und wipfelschäftig sein. Z-Bäume müssen einen geraden, einstämmigen, astfreien Erdstamm besitzen ohne erkennbaren Schaden.
Vorgehen:
- Wo ist der beste Stamm? Suchen des Z-Baumes.
- Ist der Beste wirklich gesund, fehlerfrei? Kritische Musterung vom Stammfuß bis zum Wipfeltrieb.
- Welche Bäume schaden dem Z-Baum am meisten? Beurteilung der "Schädlichkeit" (kann ich den Baum bis zur Wiederkehr ohne Gefahr für den Z-Stamm oder anderer guter Bäume stehen lassen?) und entscheiden, welche Bäume heraus müssen.
- Wo sind die nächsten Z-Bäume? Frage der Stammverteilung.
- Zwischenfelder: Eingriffe notwendig? Warum?
- Entnahme der stärksten ein bis zwei Bedränger der (vor-) herrschenden Schicht.
- Entnahme aller Bäume, welche bis zur Wiederkehr (in 3 Jahren) von unten die Krone des Z-Baumes verkürzen würden.
- Entnahme von Reibern (am Z-Baum) und Peitschern (hochschlanken Bäumen mit kleiner Krone).
- Ausnahmsweise wird bei gegen Kronenkonkurrenz empfindlichen Baumarten (wie Kiefer, Kirsche, Esche) ein 3. starker Bedränger auf der gegenüberliegenden Seite aus der (vor-) herrschenden Schicht entnommen.
- Wiederkehr alle drei Jahre! Bei einem längeren Intervall muss der Eingriff stärker werden. Bei einer Verdoppelung der Zeit auf 6 Jahre sind doppelt so starke Entnahmen (in der Oberschicht) zu tätigen. Als Folge treten Probleme der Stabilität und für den Z-Baum Stress bei der Anpassung (Transpiration) auf.
- Die Kronenbasis darf bis zur nächsten Durchforstung nicht weiter nach oben gehoben werden.
Z-Bäume je Hektar
Der Regelabstand liegt bei Wurzel aus (10.000 / Z-Bäume je ha). Der Mindestabstand liegt bei 60 % vom Regelabstand, wobei dann auf den anderen Baumseiten entsprechend mehr Platz eingeräumt werden muss.
Weisen zwei Z-Bäume gegenseitigen Kronenkontakt auf, können sie belassen werden, wenn die Kontaktfläche von beiden Seiten Licht erhält. Eine zu geringe Z-Baumzahl führt zu niedrigem Wert-Zuwachs je Hektar. Außerdem gehen wahrscheinlich mehr als 20 % der bei der ersten Durchforstung ausgewählten Z-Bäume in den nächsten 4 Jahrzehnten verloren (Naturereignisse, Ernteschäden).
Es gibt Herkünfte (genetische Ausstattung) welche schlankere Kronen ausbilden und somit größere Z-Baumzahlen ermöglichen, genauso wie es Herkünfte mit breiter Kronenausbildung und kleineren Z-Baumzahlen je Hektar gibt.
Literatur
- EBERT, H.-P. (1993): Die individualisierte Pflege. AFZ 48 (14): 721-723.
- EBERT, H.-P. (1999): Die Lenkung forstlicher Produktion orientiert am einzelnen Baum. Allgemeine Forst Zeitschrift, Der Wald Berlin 54 (8): 402-405.
- WILHELM, G.J.; H.-A.LETTER; W.EDER (1999): Zielsetzungen und waldbauliche Prinzipien etc. AFZ (5): 232-240.