In Österreich werden Schädigungen im Wald im Rahmen der Dokumentation der Waldschädigungsfaktoren (DWF) pro Kalenderjahr erhoben, die Durchführung der DWF und die Analyse der Daten erfolgen durch das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW). Die Ergebnisse basieren auf den Erhebungen der Bezirksforstdienste in ganz Österreich.

Im Fokus des Schätzverfahrens steht dabei die physiologische Schädigung, ungeachtet einer folgenden Kalamitätsnutzung. Daher liegen die Daten bei Schädigungsfaktoren, die zum Absterben von Bäumen führen, in Vorratsfestmeter (Vfm) vor, ansonsten als Schädigungsfläche in Hektar, und die Zuordnung erfolgt zu dem Jahr des Auftretens der Schädigung.

Trockenheit, Stürme und Hagel

Laut den Ergebnissen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik rangierte 2021 wiederum unter den wärmsten Jahren der Messgeschichte. Im Mittel lag die Temperatur mit -0,2 °C knapp unter dem langjährigen Mittel (1981-2010), jedoch 1,1 °C über dem Mittel der Periode 1961-1990. Die Monate Februar und Juni (+2,1 bzw. 2,5 °C), aber auch Juli, September und Dezember trugen besonders zur überdurchschnittlichen Bilanz bei; kalte, winterliche Phasen im April und Mai dämpften die Überschreitung stark. So wurden auch bis Ende Mai Spätfröste registriert.

Das Flächenmittel des Niederschlages lag 2021 laut ZAMG-Bericht 7 % unter dem langjährigen Vergleich (1981-2020). Regionen mit ausgeglichenem Niederschlag gab es lediglich im Westen und noch kleinflächiger im Norden. Besonders niederschlagsarm waren die Monate Februar bis April sowie Juni und die Herbstmonate. So gab es auch bereits Anfang März die ersten Waldbrände. Ab Ende Oktober verursachte der in Österreich bislang größte und mehrere Tage anhaltende Waldbrand im Schneeberggebiet, Niederösterreich, Schäden auf einer Fläche von 125 ha.

Ausgeglichene bis überdurchschnittliche Niederschläge gab es in größeren Regionen lediglich im Jänner. Neben den Trockenperioden beeinträchtigten aber wiederum rasche Wasserabflüsse bei Rekordniederschlägen und bei zahlreichen heftigen Gewittern die Wasserversorgung der Vegetation zusätzlich negativ.

Diese Gewitterereignisse führten auch zu einer Schadenszunahme bei Muren (13.400 Vfm) und in weit stärkerem Ausmaß bei Hagel. Die Forstdienste der Bezirke meldeten in der DWF auf rund 7.600 ha Hagelschäden (14-fache des Vorjahres). Außergewöhnlich war neben der extremen Größe der Hagelkörner auch ein Tornado im Grenzgebiet von Österreich und Tschechien am 24. Juni.

Stürme anfangs Mai und im September führten neben den Gewitterstürmen zu Schäden: Insgesamt wurde rund 1 Mio. Vfm Windwurf/bruch-Holz (minus 20 % gegenüber 2020) gemeldet. Regionen in Salzburg, Oberösterreich, Kärnten und Osttirol waren vor allem betroffen. Etwas mehr – minus 29 % – haben Schäden durch Schnee (370.000 Vfm) abgenommen. Hauptsächlich fielen sie durch die heftigen Schneefälle im Jänner in Kärnten, Tirol und Vorarlberg an.

Insgesamt betrugen 2021 die Schäden durch abiotische Faktoren 1,3 Mio. Vfm (minus 23 % gegenüber dem Vorjahr) und liegen damit auf durchschnittlichem Niveau.

Situation bei Borkenkäfern

Die Borkenkäfermassenvermehrung mit Beginn 2015 war nach maximalen Schadenszahlen im Jahr 2018, die gesamtösterreichische Schadenssumme betreffend, rückläufig. Diese Entwicklung setzte sich auch 2021 fort. Laut den DWF-Meldungen betrugen die Borkenkäferschäden 1,97 Mio. Vfm (minus 25 % gegenüber dem Vorjahr) und waren hiermit mit den Ergebnissen von 2003 und 2008 vergleichbar. Eine regional differenzierte Entwicklung in Österreich verstärkte sich gegenüber 2021.

In der Hälfte der Bundesländer (aufgrund der geringen Waldfläche ohne Wien) nahmen die Käferschäden zu. Diese Zunahmen erreichten ihr größtes Plus mit 141 % gegenüber dem Vorjahr in Tirol (196.000 Vfm). Weniger stark steigend, aber mit höheren Absolutmengen folgten Kärnten (plus 44 %, 250.000 Vfm) und die Steiermark (plus 31 %, 461.000 Vfm). Einen geringen Anstieg um 7 % gab es in Salzburg (153.000 Vfm). Die bundesweite Abnahme der Käferschäden wurde mit minus 55 % bzw. 52 % vor allem von Oberösterreich und Niederösterreich getragen, gefolgt von Vorarlberg (minus 39 %) und Burgenland (minus 22 %). Die höchsten absoluten Schäden liegen in Niederösterreich (554.000 Vfm) und der Steiermark sowie Oberösterreich (252.000 Vfm) und Kärnten vor.

Die Ergebnisse auf Bezirksebene bestätigen die regional differenzierte Situation: Aus einem Drittel der Bezirksforstinspektionen – vor allem entlang des Alpenhauptkammes östlich des Arlbergs - wurde eine Zunahme der Borkenkäferschäden gemeldet, eine Vervielfachung (rund das 32-fache) aus dem Bezirk Osttirol. Die höchste absolute Käferholzmenge (167.000 Vfm) pro Bezirk fiel in Bruck-Mürzzuschlag an. Die neue Borkenkäfergradation im Süden Österreichs mit Schwerpunkten in Osttirol und im Kärntner Mölltal ist unabhängig von der vorangegangenen in den nördlichen Landesteilen zu sehen. Betroffen sind viele Schutzwälder, meist in schwer bis nicht zugänglichem Gelände. Infolge hohen Brutholzangebotes nach dem Sturm Vaia im Herbst 2018 sowie Schneebruchschäden in den beiden folgenden Wintern wurde im Sommer 2021 massiver Stehendbefall durch Buchdrucker beobachtet. Aufgrund hoher Temperaturen konnten sich auch in den Hochlagen zwei Generationen im Jahr entwickeln.

Die Reduktion der Borkenkäferschäden von 2020 auf 2021 war auf die regional starken Rückgänge bei den Fichtenborkenkäfern zurückzuführen. Die Forstdienste meldeten dem Buchdrucker (Ips typographus) zugeordnete Schäden in der Höhe von 1,7 Mio. Vfm (minus 23 %). Etwas weniger rückläufig waren durch Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) verursachte Schäden mit minus 21 % (gesamt 190.000 Vfm). Entspannter war die Situation bei Kiefernborkenkäfern: Die Forstdienste meldeten rund 47 % weniger Schäden (gesamt 64.000 Vfm).

In den nördlichen und östlichen Kieferngebieten war jedoch das Ausgangsniveau der letzten Jahre sehr hoch gewesen. Überdurchschnittlich nahmen die Schäden durch den Sechszähnigen Kiefernborkenkäfer (Ips acuminatus) und den Zwölfzähnigen Kiefernborkenkäfer (Ips sexdentatus) ab. Beim Großen und Kleinen Waldgärtnern (Tomicus piniperda, T. minor) zeigte sich nur eine leichte Reduktion (11 %), vor allem im Osten wurden auch Verschlechterungen beobachtet. Im Burgenland und benachbarten Teilen der Steiermark wirkte sich die Trockenheit auf die Borkenkäferschäden aus. Die Schäden durch Tannenborkenkäfern (Pityokteines spp.) nahmen um rund 25 % zu (gesamt 13.000 Vfm).

Schädlinge an Blättern und Trieben

Aus dem Waldviertel wurde nach großflächigen Massenvermehrungen in den 1960er und 70er Jahren sowie hohen Fangzahlen bis 2000 erstmals wieder eine auffällige Vermehrung der Nonne (Lymantria monacha) registriert. Das Vorkommen der Fichtengespinstblattwespe (Cephalcia abietis) in Österreich nahm weiter zu. Meldungen betrafen eine neue Fläche in Tirol sowie Ausweitungen bekannter Befallsflächen in der Steiermark, Oberösterreich und Kärnten. Vor allem in der Steiermark wurde auch eine ansteigende Befallsintensität registriert.

Das Auftreten der Tannentriebläuse (Dreyfusia spp.) wurde 2021 stärker: Die Forstdienste meldeten eine flächenmäßige Vergrößerung und Intensivierung der Schäden in zahlreichen Regionen. Sie beschränkten sich nicht nur auf lichte Bestände oder offene Kulturen, vielmehr waren auch Naturverjüngungen unter Schirm und Bestände mit sechs Meter Baumhöhe und teilweise darüber stark betroffen. Die Hauptschadensgebiete lagen in den optimalen Wuchsgebieten der Tanne. Aus Niederösterreich, wo besonders Naturverjüngung betroffen war, wurde das Absterben von Flächen bis 900 m Seehöhe in Gebieten gemeldet, in denen die Tanne eine wichtige Mischbaumart darstellt. Ebenfalls in Naturverjüngungen lagen die Schwerpunkte in Salzburg und Vorarlberg, wo ein Absterben von Tannen bis ins Stangenholz festgestellt wurde. Berichte über zunehmende Schäden gab es auch aus der Oststeiermark und dem Kobernaußerwald in Oberösterreich.

Schäden an Tannenknospen und -trieben durch Kleinschmetterlinge, vor allem auch in Christbaumkulturen, waren 2021 weiterhin auffällig. Neben dem Tannenknospenwickler (Epinotia nigricana) wurde vor allem der Fichtentriebzünsler (Dioryctria abietella) in Salzburg als Verursacher festgestellt.

Aus dem Dunkelsteinerwald, Niederösterreich, wurde das Auftreten des Fichtentriebzünslers auch an einer anderen Baumart, nämlich in einer Douglasien-Aufforstung, gemeldet. Ein- bis dreijährige Leit- und Seitentriebe wurden sowohl an jungen als auch älteren Douglasien befallen, wobei die jungen Triebe in Längsrichtung miniert wurden. Ein vermehrtes Absterben von Wipfeln und Trieben oberhalb der Befallsstellen war die Folge. Ein massiver Befall an einer ungleichaltrigen Fichtenkultur durch den Fichtenharzzünsler (Dioryctria sylvestrella) wurde aus Kärnten gemeldet.

Auch 2021 war ein starkes Auftreten von Maikäfern zu beobachten: Besonders auffallend war das Wiederaufflackern der Waldmaikäfer-Population (Melolontha hippocastani) entlang der Donau-Auwälder westlich von Wien mit auffallendem Käferflug. Zu großflächigem Befall und starkem Blattfraß durch Feldmaikäfer (Melolontha melolontha) kam es in nördlichen Bezirken Oberösterreichs, aber auch intensiver Flug von Junikäfern (Amphimallon solstitiale) wurde dort festgestellt. Der Goldafter (Euproctis chrysorrhoea) trat entlang der Westautobahn in Niederösterreich nur noch auf den 2020 neu entdeckten Befallsflächen stärker in Erscheinung. Im älteren Befallsgebiet ging der Befall weiter zurück, im Sommer waren dort praktisch keine Fraßschäden zu finden. Weiter abgenommen hat 2021 die Befallsfläche des Eichenprozessionsspinners (Thaumetopoea processionea). Lediglich aus der Steiermark wurden größere Auftreten dieses Schädlings gemeldet.

Die Population des Buchenspringrüsslers (Rhynchaenus fagi) stieg 2021 stark an. Meldungen zu den charakteristischen Blattsymptomen erfolgten regional aus Kärnten, Tirol und Oberösterreich, wobei insgesamt die Befallsintensität gering blieb.

Pilz- und Komplexkrankheiten

Bestandesweises Trieb- und Wipfelsterben von Fichten durch Sirococcus conigenus trat 2021 im gesamten westlichen Waldviertel auf sauren und skelettreichen Böden in nebelreichen Lagen auf. Die kleinräumige Verteilung erkrankter und gesunder Fichten lässt auf Zusammenhänge mit bestimmten Fichtenprovenienzen schließen. Darüber hinaus trat Fichtentriebsterben 2021 lokal in Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark und Tirol auf (DWF). In Vorarlberg wurde ein weit verbreitetes Auftreten von Fichtennadelrost (Chrysomyxa rhododendri) in Hochlagen beobachtet.

Kieferntriebsterben durch Sphaeropsis sapinea ließ in den meisten Bezirken in Ostösterreich eine gleichbleibende oder abnehmende Befallsintensität gegenüber 2020 erkennen.

Bei Weißtannen wurde teils flächiges Auftreten von Tannennadelbräune durch Rhizoctonia sp. in Salzburg, Ober- und Niederösterreich sowie in Tirol (mit Auftreten massiver Schütte in Tannendickungen) beobachtet. Regionale neue Ausbrüche des Tannennadelrostes (Pucciniastrum sp.) wurden aus Vorarlberg gemeldet.

Offensichtlich infolge feucht-kühler Witterung im Frühsommer 2021 (Mai, Juni) kam es bei Linden im nördlichen Weinviertel zum Befall durch die Blattbräune der Linde (Apiognomonia errabunda = tiliae), wobei der massenweise Blattfall auf Infektionen am Blattstiel zurückzuführen war. Eschenmehltau (Phyllactinia sp.) wurde vergangenes Jahr häufig an der Blumenesche in Kärnten beobachtet.

Die Roteiche (Quercus rubra) steht angesichts der Klimaänderungen als Ersatz nicht mehr angepasster einheimischer Arten im Fokus waldbaulicher Überlegungen. Allerdings zeigen einige Fälle von Absterben von Roteichen-Beständen im Weinviertel, dass auch diese Baumart von bestimmten Pathogenen bedroht sein kann: Infektionen durch den Spindeligen Rübling (Gymnopus fusipes) werden maßgeblich von einer Kombination von Trockenstress, geringer Wasserspeicherkapazität und hohem Kalkgehalt in tieferen Bodenschichten gefördert. Die Folge ist der Verlust großer Teile des Wurzelsystems im Laufe mehrerer Jahre und schließlich das Umbrechen des Baumes.

Im urbanen Bereich kommt es infolge des Temperaturanstiegs bei Zypressengewächsen zunehmend zum Zweig-, Ast- und Kronensterben durch Botryosphaeria dothidea. Das betrifft zwar in erster Linie den Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum), doch wurde die Krankheit 2021 auch bei Leyland-Zypressen (× Cuprocyparis leylandii) in Wien nachgewiesen.

Eine Reihe von Mikropilzen kann Schuppenbräune von Thujen und anderen Zypressengewächsen auslösen. 2021 wurde die Phyllosticta-Schuppenbräune (Phyllosticta thujae) in Niederösterreich an Lebensbäumen diagnostiziert.

Wirbeltiere

Aufgrund der Witterung 2021 gab es bundesweit eine deutliche Zunahme der Schäden durch Mäuse. In Gebieten mit bereits bestehender Belastung blieb das Schadensniveau hoch, hauptsächlich in Westösterreich und vereinzelt in östlichen Bezirken kam es zu einem Rückgang der Schäden.

Schäden durch Hasen und Kaninchen haben laut Meldungen der Forstdienste ebenfalls zugenommen. Vor allem in Oberösterreich und der westlichen Steiermark ist neben einer hohen Intensität des Befalls auch die Befallsfläche stark angestiegen.

Ein Anstieg der Schäden durch Bilche und Eichhörnchen wurde lediglich aus wenigen Bezirken in Kärnten und der Steiermark gemeldet. Auffällig waren Bilchschäden an Bergahorn und Rotbuche lokal an Stangenhölzern in Vorarlberg sowie vermehrte Schälschäden im Stadtgebiet von Wien.

Invasive Schadorganismen

Im Jahr 2019 wurde die Amerikanische Eichennetzwanze (Corythucha arcuata) erstmals in Österreich festgestellt. Seither hat sich diese invasive Art ausgebreitet und die Schädigung hat an Intensität zugenommen. Im etablierten Befallsgebiet in der südlichen Steiermark zeigten die Eichen im Spätsommer 2021 deutlich sichtbar verfärbte Kronen, am Rand des Verbreitungsgebietes war der Befall geringer und schwerer zu erkennen. Ergebnisse eines Surveys durch das BFW zeigen die Bedeutung des passiven Transports entlang von Verkehrswegen. Durch neu entstandene Populationen breiten sie sich dann in Waldgebiete aus. Im Survey 2021 wurde Befall in weiten Teilen der Ost- und Weststeiermark, dem Süd- und Mittelburgenland, Wien und dem niederösterreichischen Weinviertel festgestellt. Die in der DWF aus den Bezirken gemeldete Fläche ist kleiner, da geringer Befall noch keine auffälligen Symptome verursacht und daher nicht bemerkt wird. 

Beim Eschentriebsterben wurde im vergangenen Jahr laut Meldungen der DWF in den Bundesländern keine auffallende regionale Zunahme an erkrankten Bäumen dokumentiert, Bezirke mit einer Zunahme bzw. Abnahme der Schäden kamen gleichermaßen vor. Allerdings nimmt der Anteil an Eschen, die als Folge des Hymenoscyphus-Triebsterbens von Wurzelfäule betroffen sind und mehr oder minder spontan umbrechen, seit Jahren zu.

Von der Rußrindenkrankheit des Ahorn (Cryptostroma corticale) war 2021 besonders das Weinviertel in Niederösterreich betroffen, wo es zunehmend zum Absterben von Ahornbeständen kam.  Der Erreger dürfte weit verbreitet sein, ohne jedoch Krankheitssymptome zu verursachen, wie stichprobenartige Analysen aus anderen Bundesländern gezeigt haben.

Nach Fällen in Oberösterreich im vorangegangen Jahr wurden 2021 Symptome des Akuten Eichensterbens (Kronensterben und Saftfluss am Stamm; acute oak decline AOD) auch in einem Eichenwald in Wien bei Traubeneichen beobachtet. Analysen durch die Forestry Commission (Forest Research Alice Holt Lodge, UK) ergaben die Bakterienarten Brenneria goodwinii, Lonsdalea brittanica, und Gibbsiella quercinecans, die beim Akuten Eichensterben eine wesentliche ursächliche Rolle spielen.

An einem urbanen Standort in Vorarlberg wurde 2021 Wurzel- und Kragenfäule durch Phytophthoraplurivora diagnostiziert.

Bioindikatornetz 2021

Rund 60 % der Schwefelanalysen der Probenahme aus dem Herbst 2021 sind derzeit abgeschlossen. Komplett analysiert sind die Proben aus den Bundesländern Niederösterreich, Salzburg, Kärnten und Steiermark. Dort wurden Grenzwertüberschreitungen bei rund 0,73 % der seit 1985 jährlich beprobten Punkten festgestellt. Damit dürfte das zu erwartende Gesamtergebnis deutlich niedriger als im Vorjahr (2020: 7,7 %) liegen.

Ausblick 2022

Die bestehende Borkenkäferkalamität im Norden – bezirksweise weiterhin auf hohem Niveau - war 2021 rückläufig. Die Schäden verlagerten sich zum einen in Bereiche entlang und nördlich des Alpenhauptkammes und zum anderen entstand in südlicheren Landesteilen eine neue Borkenkäfergradation, die vor allem durch den hohen Brutholzanfall nach abiotischen Schäden der letzten Jahre verursacht und durch hohe Temperaturen begünstigt war. Die Stürme der letzten Winterwochen haben zu vielen verstreuten Einzelwürfen geführt. Auch sind Wurzelschäden an nicht geworfenen Bäumen zu erwarten.

Keine guten Voraussetzungen für die Abwehrfähigkeit der Bäume bringen die geringen Niederschläge im Winter und Frühjahr und die daher derzeit herrschende, regional extreme Trockenheit mit sich. Daher sollte der Borkenkäfersituation nicht nur in den Regionen mit ansteigender Gradation, sondern aufgrund der Trockenheit allgemein und besonders in Gebieten mit abiotischen Schadholzanfall Augenmerk geschenkt werden.