Wie stellt sich die spezifische Wettbewerbssituation des Clusters Forst und Holz dar und welche Handlungsempfehlungen können daraus abgeleitet werden? Diese Studie liefert die Antworten.

Die Analyse der spezifischen Wettbewerbssituation des Clusters Forst und Holz und Ableitung von Handlungsempfehlungen "Clusterstudie Baden-Württemberg" wurde vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Stuttgart an die Arbeitsgemeinschaft Unique landuse, IMU-Institut und Forst Holz Markt Consulting vergeben. Die Studie liefert die Grundlagen für die Einschätzung der aktuellen und künftigen Wettbewerbsfähigkeit der Forst- und Holzwirtschaft in Baden-Württemberg.

Die Ergebnisse dieser "Kompassstudie" dienen der weiteren Clusterentwicklung zur Orientierung und enthalten konkret umsetzbare Handlungsempfehlungen.

Hierzu wurden 15 Branchen des Clusters Forst und Holz im Hinblick auf ihre Wettbewerbssituation analysiert. Die Studie zeigt relevante Trends und Potenziale auf und benennt Problemfelder für die Branchen. Diese Ergebnisse wurden im Rahmen von zwei regionalen Workshopserien (Juni und Oktober 2010) mit Unternehmen und Branchenvertretenden diskutiert und gewertet. So konnte die Praxisrelevanz sichergestellt werden.

Grundlagen für die Ableitung von Erfolgsfaktoren und Handlungsempfehlungen lieferten die Untersuchung der Holznutzungsverhältnisse, ein Stoffstrommodell sowie eine Markt- und Strukturanalyse. Kern der Beurteilung der aktuellen Wettbewerbssituation ist eine Stärken-Schwächen- und Chancen-Risiken-Analyse.

Die Clusterstudie Baden-Württemberg wurde im Rahmen des Operationellen Programms für das Ziel "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung" (RWB) – Teil EFRE – in Baden-Württemberg 2007-2013 durch die Europäische Union kofinanziert.

Der Studie ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse vorangestellt. Aus der Situationsanalyse können beispielsweise folgende Erkenntnisse extrahiert werden:

  1. In 29.000 Betrieben mit 200.000 Beschäftigten werden 31 Milliarden Euro erwirtschaftet.
    Die sekundärstatistische volkswirtschaftliche Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass im Cluster Forst und Holz im Jahr 2008 3,5 % des gesamten Wirtschaftsumsatzes des Landes erwirtschaftet wurden und 4,3 % aller Beschäftigten tätig waren. Im ländlichen Raum kann der Beschäftigten-Anteil 10 % übersteigen.
  2. 11 Millionen Festmeter wurden aus den 1,4 Millionen Hektar Waldfläche mit den bundesweit höchsten Zuwächsen jährlich bereitgestellt.
    Die Wälder Baden-Württembergs verzeichnen die bundesweit höchsten Zuwächse (13,7 VFm/ha) und haben einen Holzvorrat von 367 VFm/ha. Nadelbaumarten dominieren leicht die Waldzusammensetzung (57,1 %) und stark den Holzeinschlag (77 %; davon 71 % Holzartengruppe Fichte und 6 % Holzartengruppe Kiefer).
  3. Über drei Viertel des in Baden-Württemberg eingeschlagenen Holzes verbleiben im Land, die Sägeindustrie ist mit knapp zwei Dritteln der Menge Hauptabnehmerin.
  4. 4 Millionen Festmeter Waldholz werden jährlich energetisch genutzt und können 910 Millionen Liter Heizöl ersetzen.

Was ist ein Cluster? Cluster können als Netzwerke von Produzenten, Zulieferern, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Dienstleistern und damit verbundenen Institutionen (z.B. Handelskammern) definiert werden. Sie zeichnen sich aus durch gemeinsame Liefer- oder Wettbewerbsbeziehungen oder gemeinsame Interessen entlang einer Wertschöpfungskette oder auf horizontaler Ebene.

(www.cluster-forstholz-bw.de)

Die vollständige Studie kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden.