Mit höheren Temperaturen und veränderten Niederschlagsverhältnissen kommt dem Boden eine immer größere Bedeutung im Wasserhaushalt zu. Um Antworten auf zahlreiche aktuelle Fragen liefern zu können, wurde die digitale Landwirtschaftliche Bodenkarte Österreichs eBOD (http://bodenkarte.at) um zusätzliche Themenkarten, beispielsweise zu Bodengründigkeit und Bodendurchlässigkeit, Rasterübersichten (von 1: 5.000.000 bis 1: 30.000) und flächendeckende Farb-Orthophotos erweitert.

Trockenrisikogebiete ausweisen

Ein Anwendungsbeispiel: Wo werden künftig Mais und Getreide einem größeren Trockenstress ausgesetzt sein? Mit ein paar Klicks lassen sich die potenziellen Risikogebiete für Regionen ausweisen, resultierend aus den Bodeneigenschaften.

Die Rasterkarten ermöglichen erstmals auch Übersichtsdarstellungen von Österreich, einzelnen Bundesländern oder Regionen. Auch die Benutzerfreundlichkeit wurde durch ein neues Layout, eine klarere Legendengestaltung und einen deutlich schnelleren Kartenaufbau verbessert. Zusätzlich erleichtern die Farb-Orthophotos die Orientierung und das Auffinden von Grundstücken. Im März 2007 wurden von Internetusern rund 40.000 Kartenausschnitte über eBOD generiert.

Kostenlos über Internet Karten generieren

Das Institut für Waldökologie und Boden des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW), Wien, hat in Kooperation mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und dem Land-, Forst- und Wasserwirtschaftlichem Rechenzentrum (LFRZ) eine Web-GIS-Applikation entwickelt. Unter dieser Internetadresse können mit den gängigen Browsern (Explorer, Netscape, Firefox) die Bodeninformationen abgerufen werden.

Dieser Online-Service bietet Informationen über die Bodenform (Bodenkarte), wie Größe, Lage, Vorkommen, Bodentyp, Ausgangsmaterial für die Bodenbildung, Wasserverhältnisse, Kalkgehalt, Bodenreaktion, Erosion und Bearbeitbarkeit. Diese Daten werden durch ausgewählte Profilbeschreibungen mit Bodenhorizontierungen (Bodenart, Humus- und Kalkgehalt, pH-Wert, etc.) und Profilzeichnungen ergänzt.

Digitale Bodenkarte deckt alle landwirtschaftlichen Flächen ab

Das Einmalige an der eBOD ist die Vollständigkeit: Seit 1958 werden alle landwirtschaftlich genutzten Böden Österreichs im Maßstab 1:10.000 kartiert und auf den Maßstab 1:25.000 generalisiert. Das umfassende Datenmaterial erlaubt detaillierte bodenkundliche Auswertungen in einem weiten Anwendungsspektrum, von der landwirtschaftlichen Produktion über Erosionsgefährdung bis hin zu umweltrelevanten Aspekten wie etwa Nitratbelastung.
Die Bodenkarte ist auch käuflich erhältlich: Abgerechnet wird nur über die tatsächlich kartierte Fläche, beliebige Ausschnitte werden geliefert.