In Anbetracht des steigenden Kostendrucks auf die Forstbetriebe sowie dem Ruf nach Effizienz, Einsparungen, Flexibilität, Pfleglichkeit und nachhaltiger, naturgemäßer Waldbewirtschaftung, wird es immer wichtiger, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um diesen Forderungen gerecht zu werden. Hierzu gehört auch, das wirtschaftlichste und pfleglichste Holzernteverfahren zu finden und in der jeweiligen Situation die effektivste Variante anzuwenden. Im Rahmen einer Diplomarbeit an der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) sollte daher der Einsatzbereich und die Einsatzgrenzen des Pferdeeinsatzes unter Berücksichtigung der Aspekte Leistung und Pfleglichkeit untersucht werden.
Ziele der Arbeit
- Ermittlung von Rückeleistung und Pfleglichkeit, mit dem Ziel, praxistaugliche Vergleichsgrößen zwischen Pferd und Maschine beim Vorliefern zu erhalten
- mögliche Einsatzbereiche von Arbeitspferden im Wald darzustellen und die Vorteile der Pfleglichkeit hervorzuheben
- Erläuterung des Zusammenhangs zwischen Baumgesundheit und Betriebsgewinn
- überzeugende Argumente für das Pferderücken zu liefern
- Aktualisierung von Daten, Gewinnung neuer Kenntnisse
Einsatzvoraussetzungen für Pferde
Für die Rückearbeit im Wald stellt das mittelschwere Kaltblut den Idealtyp dar, der genügend Wendigkeit und Gangvermögen mit ausreichender Zugkraft verbindet
(s. Abb. 1).
Geeignete Pferderassen sind, nach entsprechender Einarbeitung und guter Haltung unter angemessenen Einsatzbedingungen, nicht überfordert. Ausdruck dafür sind Arbeitswille und Leistungsvermögen. Die Arbeit des Rückers erfordert hohe Konzentration, Kraft, Geschicklichkeit und Ausdauer. Dafür ist er keinen maschinenbedingten Belastungen (Lärm, Vibration, Abgase) und einseitigen Körperhaltungen ausgesetzt.
Beim Pferdezug ist das Gewicht und die Bodenreibung, nicht Länge und Durchmesser der Last, entscheidend. Ein Pferd sollte beim einspännigen Zug auf Dauer nicht mehr als 20 % seines eigenen Körpergewichts ziehen. Dies bedeutet, dass ein 800 kg schweres Pferd auf Dauer nicht mehr als 200 kg (ungef. 0,3 Fm) im Lastzug rücken sollte. Kurzfristig können weitaus schwerere Lasten gezogen werden.
Im Gegensatz zu Maschinen, die zeitweise witterungsbedingt ihre Arbeit einstellen müssen, ist es mit Pferden möglich, das ganze Jahr über zu rücken. Ideale Witterungsbedingungen sind kühle Temperaturen. Im Sommer ist die Grenze der Leistungsfähigkeit früher erreicht.
Gründe für den Einsatz von Pferden können sein:
- Bestandes- und Bodenpfleglichkeit
- betriebswirtschaftliche Überlegungen des Waldbesitzers
- geringe Umweltbelastung, keine Abgase, kein Verbrauch von Diesel
- Einstellung des Waldbesitzers/ Försters zum Einsatz von Pferden – Unterstützung örtlicher Pferderücker
- problematische oder unbefahrbare Böden
Ausschlaggebend für die Bestandespfleglichkeit des Pferdes sind seine hohe Wendigkeit, die begrenzte Zugkraft, die einzelstammweise Bringung und die Flexibilität. Diese Vorteile können jedoch nur zum Tragen kommen, wenn die entsprechenden Voraussetzungen, wie ausreichend Bewegungsraum, saubere Schlagordnung und vor allem eine gute Abstimmung zwischen Fuhrmann und Pferd gegeben sind.
Bei Hangneigungen von max. 50 % ist die Grenze der Geländegängigkeit erreicht. Bei zunehmender Rückeentfernung wird der Pferdeeinsatz immer unrentabler, da die Fahrtgeschwindigkeit mit ca. 3,5 km/h deutlich unter der eines Schleppers liegt.
Pferdeeinsatz ist in Durchforstungen von Rein- und Mischbeständen möglich. Von Vollbäumen über Industrieholz, Brennholz, Stammholz bis hin zu Abschnitten ist alles möglich, soweit das Pferd die Stückmasse bewältigt. Der typische Einsatzbereich von Pferden liegt jedoch im Vorliefern von schwachen Hölzern aus dem Mittelblock und motormanuell aufgearbeiteten Fixlängen. Absolut unschlagbar ist das Pferd in der Erstdurchforstung.
Die Leistungsfähigkeit ist abhängig von Rückeentfernung, Stückmasse, Pferdetyp, Erfahrung von Pferd und Fuhrmann, Bestandes- und Bodenverhältnisse und Widerständen beim Zug (Rinde, Boden, Krone).
Empfohlen wird das kombinierte Rücken mit Pferd und Maschine. Das Vorrücken bis zur Rückegasse durch das Pferd und das Endrücken und Poltern durch eine Maschine.
Zeit- und Pfleglichkeitsstudie
Versuchsflächen
Bei den drei Versuchsbeständen handelte es sich um ca. 5,5 ha gedrängte bis geschlossene, kleinflächig ungleichaltrige Fichten- Stangen- und Baumhölzer der Erst-, Zweit- und Drittdurchfostung auf eben bis leicht geneigter Fläche (Revier Ingstetten/ Alb-Donau-Kreis). Der durchschnittliche BHD des ausscheidenden Bestandes betrug 18,4 cm, die durchschnittliche Höhe 18,3 m, und die mittlere Stammzahl 1084 Stück/ha. Erschlossen waren die Flächen durch Fahrwege und markierte Rückegassen in Abständen von 30 bis 64 m. Die Z-Bäume und die zu entnehmenden Bäume waren mit Signalfarbe markiert.
Um für Pferd und Schlepper während der Zeitstudie die selben Bedingungen und Voraussetzungen wie Flächengröße, Dimension, Rückegassenabstand und Gelände sicherzustellen, wurden alle drei Versuchsbestände zunächst möglichst genau in der Mitte geteilt.
Verfahren/ Versuchsaufbau
Außer dem Aufsprühen von Identifikationsnummer und Rücke-Richtungspfeil (kürzeste Entfernung zur Gasse) wurden bei jedem Baum die leistungsbeeinflussenden Bezugsdaten BHD und kürzeste rechtwinklige Entfernung von Baum zu Gassenrand und die Vorlieferentfernung (entspricht Richtungspfeil) ermittelt.
Zur Ermittlung der Zeiten kam das Fortschrittszeitverfahren zur Anwendung. Die Durchführung der Zeitstudie fand zwischen Februar und März 2007 statt.
Beteiligt an der Studie waren 3 Pferderücker mit 4 Arbeitspferden, sowie ein Forstunternehmer mit Seilschlepper (Forstausrüstung und Doppeltrommelseilwinde). Ein Forstwirt stand während der gesamten Aufnahmen als Fäller zur Verfügung. Insgesamt waren für die Studie 619 Bäume in 3 Versuchsbeständen nummeriert. 329 Stück für das Vorliefern mit Pferd, 290 Stück für die Bearbeitung mit Schlepper.
Die Aufnahme der Schäden erfolgte mit dem Verfahren der Linienstichprobe. Hierzu wurde in jedem Versuchsbestand alle 20 m auf der Rückegasse der Beginn, auf der Parallelrückegasse das Ende der Lauflinie festgelegt und sichtbar markiert. Die Stichprobenlinien verliefen rechtwinklig von Gasse zu Gasse.
Stichprobenumfang
Von den vornummerierten 332 Bäumen (100 %) wurden für das Pferd 265 Vollbäume (79,82 %) vorgeliefert und 59 Bäume zugefällt (17,77 %). 8 Bäume (2,41 %) lagen entgegen der Planung doch noch in der Kranzone und mussten deshalb nicht bearbeitet werden. Für den Schlepper waren 297 vornummerierte Bäume vorhanden (100 %). 271 davon (91,25 %) wurden vorgeliefert, 12 (4,04 %) zugefällt und 14 Stück (4,71 %) befanden sich in der Kranzone.
Bezugsdaten und Dauer der Ablaufabschnitte
Entwicklung von Leistungstabellen
Nach REFA (Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung) liegen die Werte für die Allgemeinen Zeiten (AZ) in der Praxis zwischen 25 % und 39 %. Bei den folgenden Leistungstabellen wurde ein allgemeiner mittlerer Wert von 32 % angewandt und die in der Arbeit nicht ganz linearen Leistungszeitreihen durch rechnerische Korrektur als annähernd lineare Zeiten abgebildet:
Bestandespfleglichkeit
Schadprozente
Bei einem Stichprobenumfang von insgesamt 395 untersuchten Bäumen und einem Schadanteil von 22 Bäumen ergibt sich beim Vorliefern mit Pferd ein Schadprozent von 5,6 %.
Von den 391 auf Schäden untersuchten Bäumen auf der Schlepperversuchsfläche wiesen 45 Stück einen oder mehrere Schäden auf. Das ergibt beim Vorliefern mit Seilschlepper ein Schadprozent von 11,5%.
- Damit liegt das Schadprozent beim Vorliefern mit Pferd mit 5,6 % nur etwa bei der Hälfte des Schadwertes, der mit 11,5 % beim Vorrücken mit Schlepper erreicht wurde.
Abhängigkeit zwischen Schadprozent und Bestandesdichte
Stellt man einen Vergleich der Schadprozente zwischen zwei Beständen mit unterschiedlichen Bestandesdichten (N/ha) an, so wird bei Pferd und Schlepper erwartungsgemäß deutlich, dass mit steigender Stammzahl auch die Schadhäufigkeit erhöht wird.
- Für einen Vergleich stehen in dieser Studie der Bestand 1 mit einer Stammdichte von 870/ha und einem Schadprozent von 4,8 % beim Pferd bzw. 10,9 % beim Schlepper und der Bestand 2 und 3 mit einer Stammzahl von im Mittel 1200/ha und Schadprozenten von 6,9 % beim Pferd bzw. 12,2% beim Schlepper zur Verfügung.
Dimension der Schadbäume
Das Rücken sollte immer so ausgeführt werden, dass der Rücker besonders die vitalen und stabilen Z-Bäume im Auge behält und versucht, unausweichliche Rückeschäden auf abgängige, qualitativ schlechtere oder unterständige Bäume zu lenken.
Da die vitalen Zukunftsbäume durch regelmäßiges Freistellen und Pflegen in der Regel eine größere Krone und damit eine größere Dimension haben, muss das Ergebnis eines erfolgreichen, pfleglichen und durchdachten Vorrückeeinsatzes unweigerlich einen geringeren mittleren Durchmesser der Schadbäume als der unbeschädigten Bäume ergeben.
Bei der Beleuchtung der mittleren Durchmesser jener Bäume, die in die Pfleglichkeitsstudie mit einbezogen waren, (markierte Z-Bäume wurden hier jedoch nicht separat erfasst), ergibt sich folgendes Resultat:
- Mit einem mittleren Durchmesser der gesunden Bäume von 24,6 cm und einem mittleren Durchmesser der Schadbäume von 21,2 cm erfüllt nur das Pferd diese zuvor erwähnten Ansprüche. Beim Schlepper stellt sich die Situation invers dar. Hier beträgt der durchschnittliche Durchmesser der gesunden Bäume 24,2 cm, der Durchmesser der Schadbäume jedoch 25,1 cm.
Schadgrößen
An den Darstellungen zur Schadgröße lässt sich erkennen, dass beim Vorrücken mit Pferd sowie beim Durchmesser des Schadens, als auch bei der Länge von Schadrissen in der Regel kleinere Schadausmaße als bei der Arbeit mit dem Schlepper entstehen:
Wirtschaftliche Betrachtung
Die Untersuchung zeigt, dass der Schlepper eine gering höhere Vorlieferleistung hat als das Pferd. Dies würde für den Waldbesitzer, bei gleichen Kostensätzen von Pferd und Schlepper, eine geringe Kosteneinsparung beim Vorliefern mit Schlepper gegenüber dem Einsatz von Pferden bedeuten.
Wie stellt sich nun aber die gesamte Kosten- und Gewinnsituation am Ende eines Bestandeslebens dar? Fällt die Entscheidung der Vorlieferungsmethode zugunsten des Schleppers, müssen die höheren Schäden vor allem an den Z-Bäumen miteingerechnet werden (vgl. Tab. 4). Sind mehr Bäume beschädigt, so sind auch mehr Bäume der Gefahr einer Pilzinfektion ausgesetzt. Darunter leidet die Holzgesundheit und letztendlich die Holzqualität. Die Wertverluste werden noch dadurch erhöht, dass stammfaule Bäume bei Sturm leichter brechen, die Betriebssicherheit also gefährdet ist (vgl. Tab. 5).
Die Abstufung eines Stammabschnittes durch Fäule von B/C nach D hat weitaus geringere Holzerlöse zur Folge. Ein Versuch, die Pfleglichkeit in betriebswirtschaftliche Überlegungen rechnerisch zu integrieren, zeigt Tab. 6:
Bei den ausgeführten Überlegungen wird davon ausgegangen, dass ein Stamm ohne Schaden 2 Fixlängen B/C und 2 Abschnitte IS, ein Stamm mit Schaden und dadurch Fäule jedoch 1 Abschnitt D-Holz, 1 Fixlänge B/C und 3 Abschnitte IS ergibt.
- Wird also die Pfleglichkeit und der Stundenlohn in die betriebswirtschaftliche Betrachtung integriert, fällt der Deckungsbeitrag beim Pferd trotz etwas geringerer Leistung (vgl. Tab. 3) 0,82 €/Fm höher aus als beim Schlepper. Bei einer Durchforstungsstärke von
100 Fm im Jahrzehnt/ha sind das 82 €/ha/Jahrzehnt, die beim Einsatz von Pferden beim Vorliefern gespart werden könnten.
Vor- und Nachteile der Verfahren
Vorteile beim Pferderücken
Abb. 2: Vorliefern von Vollbäumen mit dem Pferd.
(Foto: M. Sikora)
Beim Zufällen: Bei den Aufnahmen zur Zeitstudie wurde unter anderem deutlich, dass der Anteil der Bäume, die nicht vorgeliefert, sondern zugefällt werden, beim Pferd höher ist als beim Schlepper. Ist ein Baum von der Dimension und vom Gewicht für das Pferd zu schwer, besteht zunächst die Möglichkeit, dass der Fäller versucht, den Baum nur anzulehnen. Mit der Ausnutzung des Schwungs beim Fallen kann das Pferd so oft auch Bäume bewältigen, die eigentlich zu schwer sind. Ist dies nicht möglich, muss der Baum zugefällt werden. Beim Zufällen in Richtung Rückegasse ergibt sich zwar eine höhere Leistung als beim Vorkonzentrieren, da das Anhängen, die Lastfahrt und das Abhängen entfällt. Jedoch muss der Harvester später den Baum anstatt am Stammfuß an der Krone packen und in den gegenüberliegenden Bestand schieben, um am Stammfuß mit dem Messen und mit der Aufarbeitung beginnen zu können. Dies erhöht wiederum die Bestandesschäden und den Zeitbedarf beim Harvester.
Beim Vorliefern mit Schlepper werden schwächere Bäume oft zusammen gerückt. Dies hat zur Folge, dass das Baumbündel sperriger wird. Die Wahrscheinlichkeit, an einem gesunden, stehenden Baum einen Schaden zu verursachen ist höher. Außerdem steht beim Vorliefern mit Schlepper die Maschine stets auf der Rückegasse. Von dort aus werden so viele Seillinien wie möglich bearbeitet. Das sind nach Beobachtungen in der Regel 1-3 Linien. Können weitere Bäume nicht mehr erreicht werden, muss der Schlepper umgesetzt werden. Durch die Gassenbreite von ca. 3,5 m gestaltet sich das Rangieren auf der Gasse schwierig. Oft muss der Schlepper also ein Stück in den gegenüberliegenden Bestand einfahren, um zu wenden oder sich neu positionieren zu können. Damit sind in den Gassenrandbereichen Bodenverdichtungen oder Wurzelschäden oftmals nicht zu vermeiden.
Beim zu Fall bringen von Hängern: Wird vom Fäller, der oft ohne sofortiges kombiniertes Vorliefern schon einige Bäume vorfällt, ein Hänger produziert, kann das Pferd und der Fuhrmann vom aktuellen Arbeitsort, meist nur wenige Meter entfernt, mit minimalem Zeitaufwand zu der entsprechenden Stelle laufen und den hängenden Baum in alle denkbaren Richtungen zu Fall bringen. Der Schlepper muss dazu oft zeitaufwändig umsetzen und kann dabei den Baum nicht in alle beliebigen Richtungen manipulieren, da er an seinen Standpunkt auf der Rückegasse gebunden ist.
Beim Umhängen des Seils: Läuft der vorzuliefernde Baum während des Zuges an einen Wurzelanlauf oder fährt er sich im Waldboden fest, besteht die Gefahr eines Schadens im Bestand. Beim Arbeiten mit Schlepper muss das Seil umgehängt, der Zugwinkel verändert oder der Schlepper sogar umgesetzt werden. Beim Vorliefern mit Pferd wird die Zugrichtung nach einem einzigen Kommando und einem Pferdetritt zur Seite verändert, ohne das Seil ab- oder umzuhängen, und der Schleifzug kann unmittelbar fortgesetzt werden.
Vorteile des Seilschleppers
- keine Einschränkungen in der Zugkraft, was die Dimension oder die Kronenbeschaffenheit betrifft
- keine nachlassende Leistung am Ende eines anstrengenden Arbeitstages
- eine Leistung, die bei vergleichbaren Gegebenheiten gering über der des Pferdes liegt, und die das Pferd in stärkeren Dimensionen nicht bieten kann
Ausblick
Die heutige Unterbezahlung der Pferderücker, die laut der Aussage von erfahrenen Rückern nicht im Verhältnis zu Leistung und Pfleglichkeit steht, ist zusammen mit der gering gewordenen Akzeptanz der meisten Förster wohl der Hauptgrund, warum sich viele Rücker mit ihren Arbeitspferden nicht mehr auf dem Markt behaupten konnten und können.
In einem Fachgespräch mit dem Thema "Arbeitspferde haben Zukunft" äußerte Christel Erz ihre Wünsche für die Pferdearbeit im Wald: "Wir brauchen eine Arbeitsgruppe, die sich aus Fachleuten aus den Bereichen Arbeitspferd, Forst, Umwelt, erneuerbare Energien, Betriebswirtschaft und Vertretern des ländlichen Raumes zusammensetzt. Wir brauchen überarbeitete Stundensätze und Entlohnungstabellen, mit denen ein Unternehmer existieren kann. Wir brauchen "Pferdeführer" als anerkannte Zusatzausbildung z. B. für Forstwirte. Wir brauchen Ausbildungsbetriebe für Interessierte mit Rahmenbedingungen, durch die sie existieren können".
Die Zielsetzungen von NATURA 2000 und die starken Umweltschutzbestrebungen der letzten Jahre geben Anlass zur berechtigten Hoffnung, dass das sanfte Rücken mit Pferden im 21. Jahrhundert durchaus seinen Platz in der Forstwirtschaft behaupten wird. Es ist die Aufgabe der Holzrücker aber auch der Forstverwaltungen, ihre Einsatzmöglichkeiten, die Umweltfreundlichkeit und die wirtschaftliche Rentabilität von Pferden einer breiten Öffentlichkeit deutlich zu machen. Es geht vor allem darum, dem interessierten Publikum und den politisch Verantwortlichen klar zu machen, dass Pferde im Wald keine touristische Attraktion sind, sondern ein ökonomischer Faktor. Auch und gerade für die Forstwirtschaft sollte gelten: Zurück zur Natur!
Literatur
- CLOSEN, B. ; STADTFELD, M. ; FRORATH, B. (1987): Erfahrungen und Hinweise zur Durchführung von Pferderücker-Lehrgängen. In: AFZ DerWald, 42. Jahrg., 51/52, 1342-1343
- KOCH, M. (1998): Traditionelles Arbeiten mit Pferden in Feld und Wald. Stuttgart (Hohenheim): Ulmer.
- Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (Hrsg.) (1990): Holzrücken mit Pferden. Merkblatt Nr. 7, gefördert durch den Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie die Landesforstverwaltungen, Sachbearbeiter: BRHEL, P., Groß Umstadt: KWF.
- MENG, W. (1978): Baumverletzungen durch Transportvorgänge bei der Holzernte, Ausmaß und Verteilung, Folgeschäden am Holz und Versuch ihrer Bewertung. Schriftenreihe der Landesforstverwaltung Baden-Württemberg, 53, Stuttgart: Selbstverlag der Landesforstverwaltung.
- SOPPA, R. (2006): Erstes Fachgespräch: Arbeitspferde haben Zukunft. In: AFZ-DerWald, 61. Jahrg. 6, 278.
Die Autoren:
Dipl. Ing. (FH) Julia Wirth war Diplomantin an der HFR, Prof. Dr. Dirk Wolff leitet dort die Professur für Waldarbeit und Forsttechnik.