Der große Umbruch kam nach dem Zweiten Weltkrieg

Die heutigen gravierenden Schwierigkeiten der japanischen Forstwirtschaft sind in weiten Teilen in der Nachkriegszeit begründet: in den 50er Jahren reglementierte die japanische Regierung den Holzimport zum Einsparen von Devisen, um mit den so gesparten finanziellen Ressourcen die allgemeine Infrastruktur und andere prioritäre Wirtschaftszweige stark fördern zu können. Der inländische Nadelholzbedarf für den Wiederaufbau musste somit zunächst aus den inländischen Vorräten gestillt werden. Entsprechend dem Gebot der nachhaltigen Waldwirtschaft und auch zum Schutz der Ebenen und Städte vor den Folgen einer Entwaldung wurden nach Nutzungen großflächig Aufforstungen angelegt. In dieser Zeit fielen auch Laubwälder aus Stockausschlag sowie ursprüngliche Laubwälder dem Holzkohlebedarf zum Opfer, oder wurden zur langfristigen Steigerung der Produktivität sogar mithilfe staatlicher Subventionen in Nadelwälder aus Sugi, Hinoki und Japanischer Lärche umgewandelt. Damit wurde der Grundstein für die heutige sehr einseitige Altersklassenverteilung der japanischen Plantagenwälder gelegt (Abb. 1).

Da jedoch durch die große Nachfrage für den Wiederaufbau die Nadelholzpreise stärker als der allgemeine Preisanstieg verlief und in kurzer Zeit Holz fast unbezahlbar wurde, mussten im Jahr 1961 Gegenmaßnahmen ergriffen werden: Der Holzimport wurde erlaubt. Ab dieser Zeit begann durch billige Importware der Niedergang der heimischen Wald- und Holzwirtschaft, die Löhne der Forstwirtschaft konnten mit den allgemeinen Lohnsteigerungen anderer Wirtschaftszweige nicht mehr mithalten und die Waldbesitzer verloren über die verbleibenden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts das Interesse an der Waldwirtschaft. In der Folge sank Selbstversorgungsrate mit Holz kontinuierlich (d. h. Angebot heimischen Holzes dividiert durch Gesamtbedarf).

Diese Entwicklung bestimmt die japanische Forstwirtschaft in den folgenden Jahrzehnten bis heute und begründet zwei spezifische Herausforderungen der japanischen Waldwirtschaft: Aus den Aufforstungsflächen der 50er bis Ende 60er Jahren des 20. Jahrhunderts stammen die heute dominierenden 50 bis 60 Jahre alten Bestände zumeist aus Sugi und Hinoki. Ältere gepflanzte Wälder dieser Baumarten mit einem Alter von über 60 Jahren fehlen. Seit mehr als 30 Jahren wurden wegen fehlenden Raums und mangelnder Rentabilität der Forstwirtschaft kaum noch neue Flächen hinzugepflanzt. Zwar befinden sich aus der Sicht der Sägetechnik diese Wälder in sehr interessanten Erntedimensionen und weisen enorme Durchforstungsrückstande (80% der gepflanzten Bestände) und damit Nutzungsmöglichkeiten auf, jedoch fehlen in Japan die ausreichende Walderschließung, aktuelle und kostengünstige Ernte-, Rücke- und Transporttechniken, eine auf diese Verhältnisse eingestellte moderne Holzindustrie sowie ein entwickelter Holzmarkt für heimisches Rundholz unterschiedlicher Qualitäten.

Die heutige Schwierigkeit der japanischen Waldwirtschaft besteht also nicht in einem Mangel an Holz, sondern in einem Mangel an Wissen wie eine reichlich vorhandene Ressource wertschöpfend und nachhaltig genutzt werden kann. Letztendlich verlor auch über die letzten Jahrzehnte die akademische und handwerkliche forstliche Ausbildung an Attraktivität für die nachwachsende Generation sowie die universitäre Ausbildung an Anwendungsnähe. Im urbanen Bereich fand sich zudem leichter Arbeit in neuen Technologien bei finanziell sehr guter Entlohnung, um nur einige der aktuellen Herausforderungen der japanischen Waldbewirtschaftung zu nennen (vgl. Tab. 2).

Tab. 2: Aktuelle Herausforderungen und Chancen der japanischen Waldwirtschaft.

Aspekt

Chancen und Herausforderungen

Relief und Boden

Steilheit des Geländes, anspruchsvoller Wegebau, mangelndes Wegenetz, locker gelagerte vulkanische Böden, sehr hohe Kosten für Holzernte und Bringung.

Klima

Zerstörerische Starkregen, Taifune, hohe Niederschläge (Regen), auf Hokkaido und an der Westküste Schneeschäden in unbehandelten Beständen.

Wachstum und Produktivität

Oft sehr gute Wachstumsbedingungen (Wasserhaushalt, Nährstoffversorgung), hohe Niederschläge in der Vegetationsperiode bei zugleich hohen Jahresdurchschnittstemperaturen, Anbau von Nadelhölzern auf ehem. Laubbaumstandorten.

Waldpflege

Langjährig fehlende Durchforstungen vermindern Menge nutzbaren Holzes und vermehren Instabilität (z. B. Schneedruck).

Alters- und Vorratsstruktur

Gute Nutzungsmöglichkeiten in mittleren Rundholzdimensionen, hohe ungenutzte Vorräte besonders im Bereich der Nadelbaumarten, strukturarme Plantagenwälder.

Wildbewirtschaftung

Große Wildbestände (Sika, Serau) und ungenügende Umsetzung gesetzlicher Vorgaben zur Wildbewirtschaftung.

(Klein)Privatwald

Mobilisierung von Holzvorräten aus dem (Klein)Privatwald, weiterer Aufbau von professionell geführten Forstbetriebsgemeinschaften.

Forstliche Ausbildung

Geringe (akademische und handwerkliche) Ausbildungszahlen, sowie anwendungsferne universitäre und für die nachwachsende Generation finanziell unattraktive Ausbildung.

Mechanisierung

Ungenügend auf die speziellen Bedürfnisse der Forstwirtschaft ausgerichteter Maschinenbau.

Verwaltungsstruktur

Bürokratische Verwaltung der nationalen Wälder, Verwaltungsmitarbeiter oft ohne forstfachliche Ausbildung sowie häufige Ortswechsel (Versetzung alle 3-5 Jahre).

Marketing

Ungenügende Publizität moderner Holzbauweise in der Bauindustrie. Nur wenige Anbaugebiete für geeignete Baumarten allgemein bekannt.

Verarbeitung

Kleine Betriebe, die den Standards der großen Baufirmen nicht folgen können, da in der Wachstumszeit in den 60 Jahren nicht begonnen wurde, entsprechend den Normen zu arbeiten.

Bedingt durch diese zuvor genannten Wellen von Pflanzungen und Aufforstungen unterscheiden die Statistiken der nationalen Forstagentur gepflanzte und natürliche Wälder: Heute gelten 41% des japanischen Waldes als gepflanzt und 53% als natürlich verjüngt. Die Differenz stellen Bambuswälder dar.

Wald und Wild

Die Wildbewirtschaftung hat in Japan nie, selbst nicht in der Feudalzeit der Edo-Ära, eine so bedeutsame Rolle gespielt, wie dies in Europa der Fall war. Heute stellt jedoch das waldlebende Wild, besonders das Sikawild (Hirsch) und der Japanische Serau, eine weitere Erschwernis für die japanische Waldbewirtschaftung aber auch ein Problem für Walderhalt und die Biodiversität dar. Insbesondere in den letzten 20 Jahren vergrößerte sich das Verbreitungsgebiet des Sikawilds in Japan um fast 70%. Jedes Jahr werden annähernd 6.000-8.000 ha Waldfläche durch Wild (50-60% durch Sikawild) zerstört. Wegen des gesellschaftlich gewünschten Schutzes wildlebender Tiere muss die Waldwirtschaft diese Schäden ertragen. Der Ertrag aus der Wildbewirtschaftung deckt jedoch nicht diese Wildschäden.

Die in Japan wildlebenden Braun- und Schwarzbären sind zwar verbreitet, sie haben jedoch keine sehr große Bedeutung für die Forstwirtschaft. Seit Jahren ist die Anzahl der Jäger rückläufig; die Überalterung der Jägerschaft, sowie die Delegation der Wildbewirtschaftung von nationaler Ebene hin zu den personell schwach ausgestatteten Präfekturen, wie auch die Zuständigkeiten für Wildbewirtschaftung (Idee des Schutzes) bei der Nationalen Umwelt Agentur (Schäden laufen jedoch bei Nationalen Forstagentur auf) sind weitere Herausforderungen der Wald- und Wildwirtschaft.

Schutzfunktionen des Waldes

In japanischen Wäldern wird – neben der Möglichkeit den Wald für die Holzproduktion zu nutzen – eine Vielzahl von Waldfunktionen unterschieden: z. B. Retentionsräume für Niederschläge, Reinigung von Wasser für untenliegende landwirtschaftliche Flächen wie Reisfelder, Schutzwald für Infrastruktureinrichtungen, oder auch Schutzwald gegen Wind, Nebel oder Schnee, sowie Wald zum Schutz bedrohter Arten. Einige dieser Schutzarten bestanden bereits kurz nach der Einführung einer geregelten Waldwirtschaft nach europäischem Vorbild zur Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert.

Nach den Erfahrungen in Japan vermögen jedoch ungepflegte Wälder weniger gut dieser Waldfunktionen zu gewährleisten. Aus diesem Grund erheben inzwischen mehr als die Hälfte der 47 japanischen Präfekturen speziell für die Verbesserung der Waldbewirtschaftung Steuern, die die Infrastrukturleistungen der Wälder erhalten sollen. Immerhin stellten im Jahr 2010 Wälder mit Schutzfunktionen (z. B. Infrastruktur) 48% der gesamten japanischen Waldfläche und 32% der Landfläche Japans dar. Je nach Schutzfunktion sind in diesen Wäldern auch Vorgaben zur Bewirtschaftung formuliert.

Zum großflächigen Natur- und Artenschutz gibt es in Japan zurzeit 29 Nationalparke, daneben 56 kleinflächigere, so genannte Quasi-Nationalparke und zahlreiche präfekturale Naturparke. Die zwölf ältesten Nationalparke wurden bereits in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts gegründet. Weniger der Großflächenschutz ist daher die große eine Herausforderung für die Sicherung der Biodiversität in Japan, sondern die Integration dieses Aspektes in allgemeinen Landnutzungssysteme.

Speziell für die Verbesserung der Waldbewirtschaftung auf Ebene der Präfekturen erhobenen Steuern werden in einzelnen Präfekturen auch für Projekte zum Umbau von Rein- in Mischbeständen oder für die Verbesserung der mangelnden Waldpflege (Durchforstung) verwendet. Die zuvor erwähnte fehlende Waldpflege (ausgesetzte Durchforstungen aufgrund mangelnder Rentabilität der Maßnahmen) führt aber dennoch zu einem absehbaren Rückgang der Biodiversität, da die nach dem Zweiten Weltkrieg angepflanzten Wälder nicht in ausreichendem Umfang in naturnahe, gemischte Bestände überführt werden.

Naturnähe, Zertifizierung, Treibhausgasbilanz

Heute gelten noch 18% der gesamten japanischen Landfläche als mit einer sehr naturnahen Waldvegetation bestockt. Auf 24% der Landfläche befinden sich heute Sekundärwälder und 25% gelten aus der Sicht der Naturnähe als naturferne Plantagenwälder. Die naturnahen Sekundärwälder sind jedoch weitgehend Laubwälder aus früherer Stockausschlagsbewirtschaftung. Aus den ursprünglich durch Fagus crenata dominierten Wäldern haben sich durch diese Bewirtschaftung in kurzen Umtriebszeiten (10-30 Jahre) hin zu Eichen- oder Edellaubbaumwälder (z.B. Quercus serrata, Quercus crispula, Quercus acutissima), entwickelt, die nicht leicht in die ursprüngliche Baumartenzusammensetzung zurückentwickelt werden können. Von Natur aus wären nur 0,4% der japanischen Landfläche weder mit Bäumen noch mit Grasland bestockte Flächen. Aktuelle waldbauliche Konzepte existieren für diese Laubwälder oder für Mischbestände kaum (z. B. Präfektur Ehime).

Die Zertifizierung der Waldbewirtschaftung spielt in Japan entsprechend der geringen Nutzung eigener Wälder eine untergeordnete Rolle: Seit 2002 stieg die Fläche der nach dem SGEC-Schema (nationale Zertifizierung in Japan: „Sustainable Green Ecosystem Council“) zertifizierter Wälder zunächst stark an (zurzeit 870.000 ha) verharrt jedoch seit 2007 auf diesem Niveau. Diese Zertifizierung ist daher zusammen mit FSC-zertifizieren Wäldern in Japan auf nur ca. 5% der Waldfläche vertreten.

Für den nationalen Klimaschutz spielt der Wald keine Rolle. Zwar hat Japan sich im Kyoto Protokoll bereit erklärt, die Treibhausgasemissionen gegenüber dem Referenzniveau von 1990 um 6% zu reduzieren, der Wald wird in der nationalen Treibhausgasbilanz auch angerechnet, sein Beitrag beispielsweise für das Berichtsjahr 2011 betrug jedoch lediglich 4% des gesamten CO2-Ausstoßes für dieses Jahr. Langfristig bedarf es einer geeigneten Waldbewirtschaftung (insb. Waldpflege/ Durchforstung), um die Rolle des Waldes für den Klimaschutz auch voll zu nutzen.

Die energetische Nutzung von Waldbiomasse zur Energiewende steckt jedoch noch am Anfang. Kernkraft und fossile Energieträger spielten und spielen in Japan eine sehr große Rolle. Feuerkraft, Kernkraft und Wasserkraft hatten einen Anteil von 59,3%, 30,8% und 7,8% vor 11.3.2011. Im Fokus der erneuerbaren Energien stehen immer noch an erster Stelle Photovoltaik, Geothermie und die Nutzung von Wasserkraft.

Wald und Gesellschaft

Ein Großteil der japanischen Bevölkerung lebt heute räumlich und gedanklich entfernt vom Wald und dessen Bewirtschaftung. Abwanderung der jungen Bevölkerungsschichten, Überalterung der zurückbleibenden ländlichen Bewohner, Schwierigkeiten beim Erhalt der ländlichen Infrastruktur, aber auch die langen Anfahrtswege aus den großflächigen Metropolregionen beschleunigen diesen Prozess.

Dennoch bleibt die große Naturliebe der japanischen Kultur erhalten in der Feier der Kirschblüte (Hanami) und in kleinerem Rahmen auch im Blumenstecken (Ikebana), in der Bonsai-Kultur und in der von den meisten Europäern bewunderten japanischen Gartenkultur.

Wandern im Wald ist in Japan im Gegensatz zu Deutschland keine bedeutsame Freizeitbeschäftigung, ausgedehnte Wegenetze zur Erholung sind nur wenige vorhanden: z. B. Tokai Fernwanderweg zwischen Tokyo und Osaka seit 1970, berühmte Shinto-Pilgerwege, z. B. der kohechi-Weg als Teil des kumano-kodo durch die bewaldeten inländischen Regionen der Präfektur Nara und Wakayama, sind einige seltene Beispiele (Abb. 2).

Die Besucherzahlen der zuvor genannten National- und Naturparks sind verglichen mit deutschen Verhältnissen sehr gering: etwa 1 Mio Besucher insgesamt in allen großflächigen Schutzkategorien. Dennoch nennen Japaner, gefragt nach ihren Erwartungen an die heimischen Wälder, den Wunsch nach Schutz vor Klimawandel (54% Nennungen), Hangrutschungen, Schutz des Wassers und guter Luft. Nur 10,6% erwarten Produkte aus dem Wald (z. B. Holz, Pilze). Die Möglichkeit der Holznutzung in den eigenen japanischen Wäldern wird somit in der Bevölkerung nicht allgemein gesehen oder als Notwendigkeit erkannt.

Für die Waldfläche Japans von 25 Mio. ha wurden in den Jahren 2000 bis 2007 pro Jahr lediglich 110 M. Sc.-Absolventen und 440 Absolventen mit B.Sc.-Abschluss ausgebildet. Für viele junge Leute der urban geprägten japanischen Kultur ist zurzeit eine forstliche Ausbildung nicht attraktiv.

Interessant für die Wahrnehmung von Waldbäumen in der Gesellschaft ist noch die allergene Wirkung des Pollens der weit verbreiteten Sicheltanne (Sugi) (weniger problematisch ist in diesem Zusammenhang die Scheinzypresse (Hinoki)), die jedes Jahr zu gesundheitlichen Beschwerden bei zahlreichen Japanern (10% der japanischen Bevölkerung) führt.

Forstpolitik

Die große Herausforderung der aktuellen japanischen Forstpolitik besteht darin, das Potenzial an Wertschöpfung aus dem Wald nutzbar zu machen, gleichzeitig aber auch die vielfältigen Schutzfunktionen des Waldes zu gewährleisten. Dazu wurden in den letzten Jahren einige Maßnahmen zur wirtschaftlichen Belebung der japanischen Waldwirtschaft ergriffen. In einem nationalen Programm zur so genannten Revitalisierung der heimischen Wälder und Forstwirtschaft sollen die Importabhängigkeit von Rohholzprodukten gemindert, die heimische Forstwirtschaft gefördert und die Entwicklung des ländlichen Raums vorangetrieben werden. Die wichtigsten bisherigen Maßnahmen zur Wiederbelebung der japanischen Forstwirtschaft umfassen:

  1. Ziel des Wald-Revitalisierungs–Programmes ist eine 50% Selbstversorgungsrate von Holz innerhalb 10 Jahren (so genannte Revitalisierung der japanischen Wälder, seit 2009).
  2. Einrichtung von fünf beispielhaft bewirtschafteten Modellwäldern zur Demonstration gelungener multifunktionaler Waldbewirtschaftung (national, seit 2009).
  3. Einrichtung eines Systems zum Zahlungsaufschub von Steuern im Zusammenhang mit der Vererbung von Wald (national, seit 2012).
  4. Begleitend dazu begannen im Rahmen des Plans zur „Revitalisierung der japanischen Wälder“ (national, seit 2009) zahlreiche Unterstützungen zu forstlichen Maßnahmen wie dem Waldwegebau, der Nutzung des bei Durchforstungen angefallenen Holzes (nicht bloßes Liegenlassen), dem Einsatz moderner Holzerntetechnologien, dem Angebot von Fort- und Weiterbildungskursen für verschieden Gruppen des gesamten Forstpersonals, sowie Unterstützung für kommunale Waldbesitzer und einen besonderer Fokus zur Entwicklung der ländlichen Räume durch Förderung der urbanen Abwanderung auf das Land durch attraktive Arbeitsangebote im Bereich der Forst- und Holzwirtschaft.
  5. In der akademischen Ausbildung von Forstingenieuren ergänzen einige Universitäten ihre eher an Grundlagenforschung orientierte Arbeit durch Aspekte angewandter Forstwirtschaft. Auf diese Weise soll eine wissenschaftlich fundierte aber zugleich praxisnahe Ausbildung (ähnlich wie bei den deutschen Hochschulen für angewandte Wissenschaften/ Fachhochschulen) gefördert werden: z. B. Einrichtung von Ausbildungskursen von „Förstern“ und „Forst Operations Planner“.

Die Dreifachkatastrophe in Japan am 11.02.2011 hat die Forstwirtschaft mit der Nachfrage nach erneuerbaren Energien durch die Energiewirtschaft verknüpft. Es ist zu erwarten, dass dies die Wiederbelebung der Forstwirtschaft beschleunigen wird. Zurzeit sind die Präfekturen Vorreiter dieser Entwicklung. Gerade die Präfekturen mit sehr hohem Waldanteil und großen Waldflächen (vgl. zuvor) suchen daher international Kontakte zu den Ländern, die Waldwirtschaft unter ähnlichen naturalen Bedingungen betreiben, oder zu Ländern, die als vorbildlich und weit entwickelt bei der nachhaltigen und naturnahen Waldwirtschaft gelten. Gerade Waldwirtschaft in Deutschland gilt in Japan als vorbildlich, hier werden zurzeit intensiv Kooperationen und Informationsaustausch mit Forstbetrieben und Hochschulen nachgefragt.