Im Juli dieses Jahres testete der Betriebsteil Calw den Elliator, eine Spezialrückemachine für vernässende Böden, entwickelt von der Firma EMB aus Neukirchen vorm Wald. Seit 2011 ist Forstunternehmer Gerhard Ostendorf aus Cloppenburg im Besitz dieser Spezialrückemaschine, die in zwei Forstrevieren auf Missestandorten* im Nordschwarzwald zum Einsatz kam. Gerückt wurde sowohl Lang- als auch Kurzholz. Nach dem Einsatz wurden die Revierleitenden zur Einsatztauglichkeit des Elliators befragt. Die Praxistauglichkeit der Spezialrückemaschine stand dabei im Vordergrund.
Starker Kran und maximale Bodenschonung
Abb. 2: Der Elliator bei der Kurzholzbringung: Wendigkeit und schonende Fortbewegung in dichten und nassen Bewaldungen sowie im Moor.
Abb. 3: Arbeitsgeschwindigkeit und damit die Leistung deutlich höher als bei der Langholzbringung.
Die größte Stärke des Elliators ist die nahezu vollkommene Bodenschonung. Bei einem Bodendruck von 190 g/cm² und einer Aufstandsfläche von 15 m² entstanden auch bei mehrfacher Befahrung der Rückegassen kaum Fahrspurrinnen oder -gleise. Aus Bodenschutzgründen ist der Einsatz des Elliators absolut empfehlenswert und schneidet im Vergleich zu anderen Rückemaschinen deutlich besser ab. Als weitere Vorteile nannten die Revierleiter und Revierleiterinnen die Kranstärke und -reichweite: So besitzt der Elliator bei voller Kranreichweite von 10 m noch 1,5 t Hubkraft. Im Hauptausleger ist der Seilauslauf der 90 m Winde mit 8,2 t Zugkraft untergebracht. Die Fahrerkabine lässt sich bis zu einer Höhe von 3,9 m hochfahren und bietet dem Maschinenführer dadurch eine optimale Rundumsicht.
Der logistische Aufwand, der dem Einsatz voraus ging, war enorm hoch. Aufgrund des Gewichtes von fast 32 t und der Überbreite des Elliators musste die Maschine von Cloppenburg bis Calw mit einem Schwertransport befördert werden. Hierfür waren im Vorfeld bei allen betroffenen Landkreisen Sondergenehmigungen einzuholen.
Rückegassennetz muss an die Maschine angepasst werden
Abb. 4: Zum Vergleich: Fahrspur einer 6-Rad-Maschine mit aufgezogenen Moorbändern auf nassem Standort.
Abb. 5: Und hier die Fahrspur des Elliators auf dem selben Standort.
Im Einsatz zeigte der Elliator einige Schwachstellen: So bemängelten die Testenden in erster Linie die geringe Geschwindigkeit und die Länge der Maschine von fast zehn Metern. Bei einem leicht kurvigen Verlauf der Rückegassen fiel die ohnehin schon unbefriedigende Geschwindigkeit der Rückemaschine weiter drastisch ab. Dies macht deutlich, dass ein möglichst geradliniges Rückegassennetz für die Arbeit des Elliators unabdingbar ist. Da in den meisten Revieren der größte Teil der Rückegassen allerdings bereits angelegt ist und diese aufgrund der Geländemorphologie nicht kerzengerade sind, besteht hier technologischer Nachbesserungsbedarf. Häufig bringt die Entnahme einzelner Bäume am Gassenrand bereits eine deutliche Verbesserung.
Das Kettenlaufwerk mit einer Breite von 1 m und einer Länge von 7 m erschwerte ein Überfahren hoher Stöcke auf der Rückegasse. Um die Rückegasse für den Elliator befahrbar zu machen, müssen die Stöcke möglichst niedrig sein, alte Stöcke nachgesägt beziehungsweise mit der Zange ausgehoben werden.
Hauptsächlich für Kurzholz geeignet
Der Einsatzschwerpunkt des Elliators liegt in der Kurzholzbringung. Hier sind die Arbeitsgeschwindigkeit und damit die Leistung deutlich höher. Die Langholzbringung, insbesondere das Beiseilen, kostet zu viel Zeit und kann nach den Erfahrungen in Calw nicht empfohlen werden. Nicht zuletzt steht und fällt die Leistung des Elliators mit der Erfahrung und Motivation des Maschinenführenden, einer soliden Arbeitsvorbereitung durch die Revierleitung und einem der Maschine angepassten Arbeitsverfahren: Lange Rückegassen, häufiges Einschwenken auf Fahrwege, wiederholtes Beiseilen von (Lang-)Holz reduziert die Leistung des Elliators erheblich.
Fazit
Zusammenfassend ist festzustellen, dass der Elliator die Anforderungen an das Bodenschutzkonzept von ForstBW vollkommen erfüllt. Auch bei mehr als zehn Überfahrten betrug die Fahrspurtiefe auf nassesten Standorten maximal 15-20 cm. Damit übertrifft die Spezialrückemaschine eine gleichzeitig in den Revieren eingesetzte 6-Rad-Maschine mit aufgezogenen Moorbändern, die Fahrspurtiefen von deutlich mehr als 40 cm verursachte, um Längen (Abb. 4+5). Für eine Optimierung der Arbeiten ist eine Begradigung von Rückegassen durch die Entnahme einzelner Bäume empfehlenswert. Der geringere Kurvenradius führt zu einer Erhöhung der Geschwindigkeit und damit zu einer höheren Leistung der Maschine.