In Österreich kam es lokal zu vermehrtem Vogelsterben, verursacht durch einen neuen Virus. Vor allem Amseln sind betroffen, aber auch Spatzen, Meisen und Eulen im Schönbrunner Zoo.
Im Sommer 2001 begann das Amselsterben in Wien. Das Gefieder der erkrankten Vögel wurde struppig, sie taumelten, verdrehten den Kopf und waren kurz darauf tot. Die Virologen der Veterinärmedizinischen Universität Wien untersuchten daraufhin einige der verendet aufgefundenen Tiere. Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Erreger um eine bisher in Europa noch nicht beobachtete Art, das "Usutu-Virus" handelt. Der Erreger stammt aus Afrika, wo er im Labor aus Vögeln und Stechmücken isoliert werden konnte. Aber dort sind Virus und Vögel seit langem aneinander gewöhnt, so dass infizierte Tiere im Gegensatz zu heimischen Arten überhaupt keine Symptome zeigen.
In Wien angelangt ist das Virus entweder mit Zugvögeln oder durch einen Vogeltransport. Übertragen wird es vermutlich durch Stechmücken, wofür auch das Auftreten in den Sommermonaten spricht.
Die Verluste der Population nach einer Infektion betragen nach aktuellen Erkenntnissen ca. 30 Prozent. Wie schnell sich das Virus weiter ausbreiten wird, wie stark es die Populationen betroffener Vogelarten in den kommenden Jahren beeinflussen wird und wie schnell sich die heimischen Arten an diesen neuen Krankheitserreger anpassen können bleibt abzuwarten.