Der Pilz des Jahres 2004 ist nichts für Pilz-Gourmets; er ist eigentlich auch nicht weiter interessant für die ökologische Forschung in den Wäldern. Es ist der Echte Hausschwamm (Serpula lacrymans (Wulfen) Schroet). Schon seit über 200 Jahren ist dieser Pilz in Mitteleuropa als einer der gefürchtetsten Schädlinge an Gebäuden bekannt.
Der Pilz besiedelt zunächst feuchte Hölzer, kann dann aber selbst auf trockene Materialien übergehen, da er in der Lage ist, über pilzeigene Organe Wasser zu transportieren. Seine wahre Herkunft wurde bislang noch nicht gesichert beschrieben, da er bei uns sehr selten außerhalb von Gebäuden nachgewiesen werden konnte.
In unseren Wäldern besitzt der Echte Hausschwamm mit dem Wilden Hausschwamm (S. himantioides Fr.) einen Pendant, das auch in Naturwaldreservaten wie im "Eichhall" im Spessart zur heimischen Pilzflora zu zählen ist. Der Pilz besiedelt dort starkes Eichentotholz. Die Fruchtkörper des Hausschwamms bestehen in der Regel aus einem flächigem, orangen bis braunen und höckerig-faltigen Innenbereich und einem mehr oder weniger dicken weißen Rand.