Der Boden erfüllt eine Reihe von Funktionen, zum Beispiel für die Produktion, als Filter und Puffer. Im Zuge von Baumaßnahmen wird die Struktur und Entwicklung der natürlich gewachsenen Böden stark gestört.
Ziel einer schonenden, standortsgerechten Rekultivierung ist die Wiederherstellung von Böden und deren Funktionen. Dabei werden dem verwendeten Material und der technischen Ausführung besonderes Augenmerk geschenkt. Bei rekultivierten Böden kann oft die Bodenart erhalten werden, allerdings ist das Bodengefüge mehr oder weniger stark gestört.
Richtlinie erarbeitet
In der Arbeitsgruppe "Bodenrekultivierung" des Fachbeirates für Bodenfruchtbarkeit und Bodenschutz wurden Richtlinien für eine sachgerechte Bodenrekultivierung land- und forstwirtschaftlich genutzter Flächen erarbeitet - von der Planung, über die Durchführung einschließlich Folgebewirtschaftung bis hin zur Qualitätsbeurteilung und Mängelbehebung. Die Richtlinien sind konzipiert für:
- Lineare Baumaßnahmen (zum Beispiel Leitungsbau)
- Bodenaufträge auf landwirtschaftlichen Böden
- Rekultivierung von vorübergehend nicht land- oder forstwirtschaftlich genutzten Böden
- Rekultivierung von Materialentnahmestellen im Wald (Schotter, Kies)
Das Institut für Waldökologie und Boden des BFW hat federführend am Kapitel "Rekultivierung von Materialentnahmenstellen im Wald" mitgearbeitet. Besonderer Wert wurde auf die standortskundliche Ausgangssituation, die Wiederverwendung des vorhandenen Mineralbodens, die spezielle Behandlung des humosen Oberbodens und die Wahl der Baumarten in der Folgebewirtschaftung gelegt.
In der vorliegenden 2. Auflage wurde der Bundes-Abfallwirtschaftsplan 2011 berücksichtigt und die Erfahrungen aus der praktischen Umsetzung der Richtlinien bei Rekultivierungsmaßnahmen eingebaut.