Durch die grosse Auswahl stehen für nasse Stellen, Mulden mit Frostgefahr oder trockene Südhänge alternative Arten zur Verfügung, die hier die Nordmannstanne ersetzen können. Vielfach gelingt es, damit auch neue Kunden anzusprechen. Die wichtigsten Arten sind hier kurz vorgestellt:
Abies lasiocarpa var. arizonica (Korktanne)
Eine schöne blaunadelige Tannenart mit schlanker Wuchsform und besonders guter Nadelhaltbarkeit. Häufig auftretende kleine Formfehler wie Zwiesel oder Steiläste können mit einfachen Korrekturschnitten beseitigt werden. Bei längeren Nässeperioden und auf zu feuchten Standorten kann es Probleme mit Wurzelpilzen und Nadelvergilbungen geben. Früher Austrieb.
Abies grandis (Küstentanne)
Nur mit der frostharten Inlands-Herkunft "Sears Creek" werden der erwünschte langsame Wuchs und die guten Form erreicht. Wir empfehlen Abies grandis nur auf trockenen und gut durchlüfteten Standorten wie zum Beispiel Kuppen oder Südhängen. Dort liefert sie in kurzer Zeit sehr ansprechende Sortimente. Bei konsequenter Unkraut-Bekämpfung sind kleine Bäume bereits nach drei Jahren verkaufsfähig.
Abies koreana (Koreatanne)
Noch immer ist die Koreatanne als die anspruchsloseste Tanne einzustufen. Sie ist absolut winterhart und durch ihren sehr späten Austrieb auch für den Anbau in Spätfrost-Lagen geeignet. Mit ihr kann man auch schwierige Standorte nutzen. Kenntnisse in Form- und Korrekturschnitt sind jedoch nötig. Eine interessante Züchtung ist die blaunadelige Koreatanne "Blauer Pfiff" (s. Foto).
Abies fraseri (Frasertanne)
Diese Tanne stellt an der Ostküste der USA 90% aller verkauften Naturbäume. Hauptgrund für ihre Beliebtheit ist die besonders gute Schnitt-Verträglichkeit. Aber auch die besonders gute Nadelhaltbarkeit ist als positive Eigenschaft hervorzuheben. Da der Formschnitt auch bei uns eine immer grössere Bedeutung erlangt, empfehlen wir diese robuste Tannenart für klimatisch schwierige Standorte.
Abies homolepis (Nikkotanne)
Durch ihren sehr späten Austrieb und ihre hohe Toleranz gegenüber Nässe eignet sich diese Tanne gut für die Bepflanzung von Unterhängen und Mulden, die häufig unter Spätfrösten und Staunässe leiden. Sie hat einen gleichmässigen, schmalen Wuchs und benötigt auch sonst kaum Formschnitte. Als Nachteile sind die helle Nadelfarbe und kürzere Nadelhaltbarkeit zu nennen.
Picea glauca (Weissfichte)
Diese Fichtenart ähnelt in Aufbau, Habitus und Benadelung der heimischen Fichte. Die Nadelfarbe ist allerdings dunkler, häufig grün-blau. Gedeiht auch auf extrem nassen Stellen. Besonders ist der sehr frühe Zapfenbehang (ab 4. Standjahr). Die jungen, sehr kompakten Bäume lassen sich besonders gut für Dekorationszwecke vermarkten.
Abies concolor glauca (Coloradotanne)
Eine schmale bis mittelbreite Tannenart für trockene, heisse Standorte und sehr schwache Bonitäten. Auch mit hohen pH-Werten kommt sie gut zu Recht. Ihre Form wird mit zunehmender Grösse immer besser. Guten Absatz gibt es besonders in Flächen, wo sich die Kunden ihre Bäume selbst auswählen und schlagen.
Abies concolor var. lowiana (Sierratanne)
Ein natürlicher Hybrid (Kreuzung) zwischen Abies grandis und Abies concolor. Sie gleicht sehr stark der Riesentanne (Abies grandis) und unterscheidet sich von dieser durch mattgrünen Farbstich, kompakten, langsameren Wuchs und höhere Widerstandsfähigkeit gegen Nadelbräune.
Abies nobilis/procera (Edeltanne)
Stellt sehr hohe Ansprüche an Standort- und Bodenverhältnisse. Benötigt gut durchlüftete Böden mit niedrigen pH-Werten, hohe Luftfeuchtigkeit, ausgeglichene Temperaturen. Anbau nur bei Umtriebszeiten von 25 bis 30 Jahren für die Schmuckreisig-Produktion wirtschaftlich. Ausbeute an Weihnachtsbäumen hängt sehr stark von der verwendeten Herkunft ab.
(TR)