1. Wie viel Zugkraft soll meine Winde haben?
Als Richtwert kann pro Tonne Zugkraft 10 kW Motorleistung angenommen werden, wobei nicht die Motorleistung, sondern das damit verbundene Eigengewicht des Traktors maßgeblich ist – lieber einen schwereren Traktor einsetzen. Seilwinden mit 5–6 t Zugkraft sind im Bauernwald meist ausreichend.
2. Welche Seilausstattung ist sinnvoll?
Im Allgemeinen geben die Windenhersteller eine bestimmte Seilausstattung vor. Vorteilhaft sind dabei verdichtete Seilmacharten. Die Wahl der Seillänge hängt von der Einsatzsituation ab. Häufig sind die Winden mit zu langen Seilen ausgestattet. Als praktischer Richtwert sind 60 m Seil für viele Einsätze ausreichend – im Profibereich sind häufig 45 m anzutreffen. Bei Waldflächen, wo dies nicht ausreicht, kann mit einem längeren zweiten Wechselseil oder einem Verlängerungsseil gearbeitet werden. Verfügt die Winde über die maximale Seillänge, so kommt es zu geringerer Zugkraft in den oberen Seillagen, einem schlechteren Wickelverhalten und damit verbunden Störungen im Betrieb.
3. Was ist für ein gutes Seilwickelverhalten entscheidend?
Bezüglich Windenkonstruktion ist das Verhältnis der Breite der Seiltrommel zum Abstandes von der Seiltrommel bis zur oberen Umlenkrolle entscheidend. Je größer der Abstand bei einer bestimmten Trommelbreite ist, desto besser wickelt die Winde. Günstig kann sich eine zusätzliche Spulhilfe auswirken. Mitentscheidend ist auch, ob die obere Umlenkrolle genau über der Trommelmitte sitzt. Die trommelseitig bewegliche obere Umlenkrolle von Tiger begründet einen positiven Sonderfall im Wickelverhalten.
Bezüglich der Arbeitsweise des Bedieners ist darauf zu achten, dass das Seil nach Möglichkeit nur im gespannten Zustand aufgewickelt wird.
4. Wie breit soll das Rückeschild des Traktors sein?
Die Frage nach der Breite des Rückeschildes gleicht einer Philosophie und ist deshalb nicht klar zu beantworten. Als Grundsatz kann gesagt werden, dass die Schildbreite kleiner als die Traktorbreite sein soll, um bei Fahrten im Bestand möglichst wenige Schäden an den verbleibenden Bäumen zu verursachen. Außerdem können seitliche Hindernisse leichter überwunden werden. Für das Angleichen von Querneigungen eignen sich breitere Rückeschildausführungen besser. Als Alternative kann die Winde mit den Unterlenkerstabilisatoren für diesen Zweck entsprechend einseitig arretiert werden.
5. Was spricht für eine mechanisch angetriebene Ölpumpe?
Durch die einfachere Bauart wird auf weitere – auch anfällige – Bauteile verzichtet. Die Windensteuerung reagiert meist schneller als bei den derzeitig verwendeten elektrisch angetriebenen Ölpumpen. Durch die größere Antriebskraft können leistungsfähigere Pumpen eingesetzt werden.
6. Welchen Vorteil bietet eine hydraulisch angesteuerte Kupplung?
Kupplungen, die mittels hydraulischen Ringzylinders angesteuert werden, haben einen konstanten Anpressdruck der Druckplatte an die Kupplung. Bei Anpressung mittels Hebel und Kugeln bzw. Bolzen in Exzenterfunktion kann sich durch Verformung oder Abnützung die Anpressung ändern.
7. Zahlt sich eine Funksteuerung aus?
Durch eine Funksteuerung ist eine Leistungssteigerung von 20–30 % zu erwarten. Ab einer Windenauslastung von rund 50 Betriebsstunden pro Jahr beginnt sich eine Funkfernsteuerung betriebswirtschaftlich zu rechnen – sicherheitstechnisch und ergonomisch schon früher.
8. Sind zwei Zapfwellenanschlüsse notwendig?
Für den üblichen Forsteinsatz nicht. Eine langsamere Seilgeschwindigkeit kann für besondere Einsätze oder bei geringerer Traktormotorleistung von Vorteil sein.
9. Worauf sollte aus sicherheitstechnischer Sicht bei der Winde geachtet werden?
Im Allgemeinen sind die Sicherheitsrichtlinien in der ÖNORM L 5276 Rückewinden für die Land- und Forstwirtschaft und in anderen Bereichen wie der Maschinensicherheitsverordnung geregelt und betreffen den Hersteller.
Für den Käufer ist das Typenschild von Interesse. Die Mindestbruchkraft des Seiles darf nicht kleiner als die doppelte maximale Windenzugkraft sein. Für Anhängeketten gilt das Gleiche. Die Winde muss im abgebauten Zustand eine hohe Standsicherheit garantieren, auch wenn der Untergrund nicht ganz eben ist. Die Bedienung der Kabelsteuerung muss leicht nachvollziehbar sein. Eine untere Umlenkrolle sollte vorgesehen sein. Beim Kauf oder bei der Auslieferung sind die damit arbeitenden Personen einzuschulen.